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Politik

Scholz würde Amtseid ohne Gotteszusatz ablegen

19.09.2021

Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Foto: PR
Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Foto: PR

Berlin (IDEA) – Der SPD-Kanzlerkandidat, Bundesfinanzminister Olaf Scholz, würde im Falle eines Wahlsieges seinen Amtseid ohne den Zusatz „So wahr mir Gott helfe“ ablegen. Das sagte er in einem Interview mit „Bild am Sonntag“ (Ausgabe vom 19. September). Er habe diesen Zusatz noch nie bei einem Amtseid gesprochen.

Auf die Frage „Woran glauben Sie?“ antwortete der Politiker: „Dass wir Menschen füreinander verantwortlich sind. Dass wir gegeneinander gerecht sein müssen. Nennen wir es Solidarität oder Nächstenliebe. Diese Werte des Christentums prägen mich sehr.“

Scholz würde im Falle eines Wahlsieges der erste konfessionslose Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Er ist evangelisch getauft, aber aus der Kirche ausgetreten.

2013 hatte Scholz gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ gesagt, Kirche und Religion hätten für ihn einen großen Stellenwert. „Was ich zum Beispiel als Konfirmand wahrgenommen habe, hat mich beeinflusst.“ 2015 war der damalige Erste Bürgermeister von Hamburg Schirmherr des 9. Kongresses Christlicher Führungskräfte in der Hansestadt.

Religion als „Kitt für die Gesellschaft“

In seiner Zeit als Bürgermeister in Hamburg sagte Scholz in einem Vortrag über die Rolle der Religionen im säkularen Staat: „Wenn man das Bedürfnis hat, die Bedeutung von Religionsgemeinschaften zu ermessen, fragt man am besten Immanuel Kant. Kant, der selbst vorgab, religiös zu sein, hat in bemerkenswerter Weise die Aufgaben des Staates beschrieben und fand, für die Kirche bleibe an staatlichen Aufgaben nicht viel. ‚Was den Staat in Religionsdingen allein interessieren darf, ist: wozu die Lehren derselben anzuhalten sind, damit er nützliche Bürger, gute Soldaten, und überhaupt getreue Untertanen habe‘, heißt es im ‚Streit der Fakultäten‘.“

Scholz zufolge haben Religionsgemeinschaften im säkularen Staat die Aufgabe, für sozialen Zusammenhalt zu sorgen. Sie lieferten den „Kitt für die Gesellschaft“.

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