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Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende

10.11.2021

Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende. Foto: EKD/ Jens Schulze
Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende. Foto: EKD/ Jens Schulze

Bremen (IDEA) – Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): Auf der digital tagenden EKD-Synode erzielte sie am 10. November im ersten Wahlgang 126 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen; Gegenkandidaten gab es nicht. Kurschus tritt damit die Nachfolge von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) an, der das Amt des Ratsvorsitzenden seit 2014 innehatte. Als Ratsvorsitzende repräsentiert Kurschus 20,2 Millionen Protestanten in Deutschland. 

Zu ihrer Stellvertreterin wählten die Synodalen die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. Sie erhielt im ersten Wahlgang 116 Ja-Stimmen bei 11 Nein-Stimmen und 12 Enthaltungen; auch bei dieser Wahl gab es keine Gegenkandidaten.

Kurschus: Es steht eine radikale Erneuerung an

Kurschus dankte für das Vertrauen und den Rückenwind, den die Synode ihr gegeben habe. Sie sei gespannt auf die Zusammenarbeit im Rat der EKD. Es brauche neue Ideen und kritische Fragen. Kurschus: „Hoffnung ist ein rares Gut geworden, in einer Welt, die aus ihren Wunden blutet.“ Die Kirche habe einen großen und kostbarer Auftrag, dem sie nachkommen werde: „Wir haben einen Ton ins Leben einzutragen, den sonst niemand hat.“ Diesen Ton werde man der Welt nicht schuldig bleiben.

Eine der vornehmsten Aufgaben, sei es, das Leben in seiner Vielfalt zu schützen. Zudem liege die Aufmerksamkeit an den Rändern – bei den Schwachen, Verletzten und Verlierern. Man wolle Unrecht benennen, Schuld eingestehen und um Vergebung bitten – dies gehöre zum tiefsten Kern des christlichen Glaubens. Betroffene von sexualisierter Gewalt hätten auf der Synode dazu aufgefordert, die Aufarbeitung zur „ChefInnen-Sache“ zu machen. Kurschus: „Das werde ich tun.“

Zuvor hatte Kurschus in ihrer Bewerbungsrede erklärt, in der EKD stehe eine „Erneuerung an, deren Ausmaß und Radikalität wir wohl alle nur zaghaft ahnen.“ Sie wolle diese Neue mitgestalten. Kurschus ist seit 2012 Präses der westfälischen Kirche. Seit 2015 ist sie Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD. Kurschus wuchs als Pfarrerstochter in Siegen auf. Nach dem Studium in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal war sie Pfarrerin und Superintendentin des Kirchenkreises Siegen.

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