Ressorts
icon-logo

Gesellschaft

Münchner Flughafen fördert Singen am Arbeitsplatz

24.06.2022

Derzeit singen 35 Mitarbeiter am Flughafen München im Chor. Foto: Christine Stöhr
Derzeit singen 35 Mitarbeiter am Flughafen München im Chor. Foto: Christine Stöhr

München (IDEA) – Am Münchner Flughafen ist das gemeinsame Singen am Arbeitsplatz ausdrücklich erwünscht. Möglich machte das die evangelische Flughafenseelsorgerin, Pfarrerin Christine Stöhr (München). Sie hat am Airport einen Chor für Mitarbeiter ins Leben gerufen. Unterstützt wurde sie dabei von der Flughafen München GmbH und der Lufthansa.

Seit Mai proben 35 Kollegen aus verschiedenen Arbeitsbereichen miteinander, wie Stöhr der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA berichtete. Die Männer und Frauen gehören zum Flugpersonal, arbeiten in der Technik, der Verwaltung, beim Medizinischen Dienst und in der Öffentlichkeitsarbeit. Auch eine Apothekerin singe mit, so Stöhr.

Auf die Idee brachte sie der Stationsleiter der Lufthansa: Vor einem Jahr habe er ihr erzählt, dass ihm bei Stress das Singen helfe und ein Flughafenchor doch schön wäre. Das sollte umsetzbar sein, dachte sich Stöhr und startete mit der Kirchenmusikerin Ulrike Steinmetz (Landshut) als Chorleiterin ein sogenanntes „mut“-Projekt (kurz für missional-unkonventionell-tandem). Bis 2024 fördert die evangelische Landeskirche in Bayern damit neue Formen kirchlichen Lebens, etwa christliche Cafés, Schrebergärten, mobile Kirchen oder eben den Flughafenchor. Der Tandem-Partner soll dabei jeweils ein ökumenischer oder gesellschaftlicher Akteur sein.

Die evangelische Flughafenseelsorgerin am Münchner Flughafen, Pfarrerin Christine Stöhr. Foto: privat

Voraussetzung: Freude am Singen

Seelsorgerin Stöhr singt selbst mit im Münchner Flughafenchor und ist überzeugt: „Singen verbindet, stärkt die Seele und macht resilient.“ Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit, persönliche Krisen zu meistern. Stöhr zufolge unterstützt der Chor zudem die Vernetzung der Kollegen untereinander. Über 30.000 Mitarbeiter aus mehr als 100 Nationen arbeiten am Flughafen. Viele kennen sich gar nicht, so Stöhr. Die regelmäßige Teilnahme an den Proben sei aufgrund von Schichtplänen oder Flugrouten eine große Herausforderung.

Die Singerfahrung reiche von bereits professionellen Auftritten bis zu Anfängerniveau. „Einige können gar keine Noten lesen“, so Stöhr. Da am Flughafen Menschen mit vielen unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen arbeiten, dürfe die Konfession und auch Religionszugehörigkeit keine Rolle spielen, habe sich die Lufthansa mit Blick auf Diversität gewünscht, erklärte die Seelsorgerin. Daher müsse man sehen „wie spirituelle oder ethische Texte und auch geistliche Lieder ins Spiel kommen. Ich bin sehr gespannt, wie wir da innerhalb der Chormitglieder ins Gespräch kommen.“ Dass der Chor in der Christophorus-Flughafenkapelle probe, mache jedoch die Kirche schon sichtbar, so Stöhr.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.

4 Wochen IDEA Digital 8,50 Euro 1,00 Euro

Entdecken auch Sie das digitale Abo mit Zugang zu allen Artikeln auf idea.de