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Leipzig: Freikirchliche Christin seit drei Jahren verschwunden

07.07.2022

Die Vermisste Yolanda Klug. Foto: Polizei Sachsen
Die Vermisste Yolanda Klug. Foto: Polizei Sachsen

Leipzig (IDEA) – Seit dem 25. September 2019 ist die Leipziger Studentin und freikirchliche Christin Yolanda Klug spurlos verschwunden. Am 29. Juni berichtete die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Vermisst“ von dem Fall. Wie die Polizei Leipzig der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, sind seither etwa 60 Hinweise bei ihr eingegangen.

Laut Polizei ist die damals 23-Jährige von einem Besuch bei einem Möbelhaus nicht zurückgekehrt. Sie leide an wiederkehrenden, unvorhersehbaren Ohnmachtsanfällen. Allerdings sei ein Zusammenhang hierzu mit ihrem Verschwinden mittlerweile unwahrscheinlich. Möglicherweise sei sie Opfer eines Verbrechens geworden. Auch ein Verschwinden aus eigenem Antrieb lasse sich nicht ausschließen.

Yolanda Klug war bei Scientology ausgetreten

Der Polizei zufolge führt eine Spur zur „Scientology-Organisation“ (SO), der Yolanda laut dem ZDF-Beitrag zeitweise angehörte. Zwei Jahre vor ihrem Verschwinden sei sie dort ausgetreten. Im Verfassungsschutzbericht 2020 heißt es zu der Organisation: „Der totalitäre Charakter der SO zeigt sich unter anderem in der Methode, eine in alle Lebensbereiche erstreckende Kontrolle über die Mitglieder auszuüben und diese aufzufordern, sich gegenseitig zu melden.“

Zuletzt besuchte die Studentin laut der Sendung eine evangelische Freikirche. Polizeioberkommissarin Dorothea Benndorf berichtete, dass die Rolle des Glaubens in Yolandas Leben in die Ermittlungen mit einbezogen wurden. Bis heute könne ein Zusammenhang mit dem Austritt bei „Scientology“ nicht ausgeschlossen werden. Yolandas Angehörige hätten der Polizei jedoch versichert, dass ihr Glaubenswechsel kein Problem gewesen sei. Nach Recherchen des Nachrichtenportals t-online war die Mutter der Vermissten ein führendes Mitglied bei Scientology in der Schweiz. Sie sei selbst vor einigen Jahren von der Bildfläche verschwunden. Ihre Spur verliere sich in Südafrika. Die Polizei bittet auch weiterhin um Mithilfe.

Pastor: Wir beten weiter für Yolanda

Yolanda besuchte bis zu ihrem Verschwinden die freikirchliche „Zeal Church Leipzig“. Wie deren Pastor René Wagner IDEA sagte, wurde sie in der Gemeinde getauft. Sie habe etwa zweieinhalb Jahre die Freikirche besucht. Laut Wagner hat sie sich schon sehr früh dazu entschieden, kein Teil von „Scientology“ sein zu wollen. Ihre Eltern seien vermutlich aber weiterhin Anhänger der Organisation. Yolanda habe davon berichtet und man sei immer wieder im Gespräch mit ihr darüber gewesen, so Wagner.

Nach ihrem Verschwinden habe die Gemeinde der Polizei bei zwei Suchaktionen geholfen. Wagner: „Neben dieser direkten Hilfe waren wir in vielen seelsorgerischen Gesprächen mit Freunden und Leitern von Yolanda und haben diese in ihrem Trauerprozess begleitet.“ Außerdem habe man lange Zeit regelmäßig in den Gottesdiensten für sie gebetet. Bis heute tauche sie in vielen Gesprächen auf, und man höre nicht auf, an sie zu denken und für sie zu beten.

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