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Kritik am Kirchentag wegen Ausschluss von Lebensrechtlern

16.03.2023

Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren) und „Hilfe zum Leben“ dürfen sich nicht am Protestantentreffen vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg beteiligen. Sympbolbild: pixabay.com
Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA), KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren) und „Hilfe zum Leben“ dürfen sich nicht am Protestantentreffen vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg beteiligen. Sympbolbild: pixabay.com

Sachsenheim/Windsbach (IDEA) – Vertreter theologisch konservativer Gruppen in der evangelischen Kirche haben den Ausschluss von mehreren Lebensrechtsbewegungen vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg kritisiert. Zum Hintergrund: Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA/Augsburg), KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren/Chemnitz) und „Hilfe zum Leben“ (Pforzheim) dürfen sich nicht am Protestantentreffen vom 7. bis 11. Juni beteiligen.

Die Vorsitzenden der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ und der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB), Pastor Johannes Frey (Sachsenheim bei Ludwigsburg) und Andreas Späth (Windsbach/Mittelfranken), bezeichneten diese Entscheidung des Kirchentags in einer gemeinsamen Stellungnahme als „Skandal“. Mit einer solchen „Gesprächsverweigerung gegenüber den Betroffenen“ verspiele der Kirchentag jegliche Glaubwürdigkeit. „Zugleich führt er den Anspruch ad absurdum, der mit dem Namen Kirchentag verbunden ist.

Der Schutz des menschlichen Lebens und vor allem der Schwachen und Wehrlosen“ habe in der Ethik der Bibel absolute Priorität. Die „Würde der Gottesebenbildlichkeit“ komme jedem menschlichen Wesen zu – „unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, Leistung oder sonst irgendeiner Eigenschaft“. Der Ausschluss derer, „die sich dem Schutz des Lebens der Allerschwächsten verschrieben haben“, richte sich direkt gegen den Herrn der Kirche selbst und gegen den Gott, der sie zu seinem Ebenbild erschaffen habe. Die nun ausgeschlossenen Gruppen schafften Alternativen für Mütter und beseitigten Notlagen, „damit Mutter und Kind leben können. Dieser Einsatz wird durch den Kirchentag diffamiert und unsichtbar gemacht.“

Landeskirchen sollen sich von der Entscheidung distanzieren

Es sei nunmehr kaum noch vorstellbar, dass evangelische Christen eine solche Veranstaltung mit ihren Teilnehmerbeiträgen oder auch Kollekten unterstützen könnten. Der Verzicht auf jegliche Begründung für den Ausschluss lasse diesen zudem „als reine Willkür“ erscheinen. Der Kirchentag sei zwar eine Laienorganisation und kein Organ der evangelischen Kirche in Deutschland oder ihrer Gliedkirchen. Allerdings erscheine er in der Öffentlichkeit als deren Sprachrohr, sodass der Ausschluss vom Kirchentag „in den Augen der Gesellschaft einer öffentlichen Exkommunikation“ gleichkomme.

Frey und Späth gehen davon aus, dass die evangelischen Landeskirchen einer solchen keinesfalls zustimmten. „Darum erwarten wir von Seiten der Leitungen der evangelischen Landeskirchen eine deutliche Distanzierung von dieser Diskriminierung und Diffamierung eines Teils ihrer treuesten und aktivsten Glieder.“

 

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