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Kirche von England erwägt Gott zu gendern

10.02.2023

Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby. Foto: Jonny Taylor/New Wine
Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby. Foto: Jonny Taylor/New Wine

London (IDEA) – Die anglikanische „Kirche von England“ erwägt Alternativen zur Bezeichnung von Gott als „er“ und „ihm“. Eine Kommission soll Vorschläge für geschlechtsneutrale Begriffe erarbeiten. Das wurde auf der Generalsynode der Kirche in London bekanntgegeben. Unklar ist, ob von möglichen Änderungen auch das zentrale Gebet der Christen, das Vaterunser, betroffen ist.

Ein Sprecher der Kirche von England erklärte: „Christen haben seit der Antike erkannt, dass Gott weder männlich noch weiblich ist, doch die Vielfalt der Möglichkeiten, Gott in der Heiligen Schrift anzusprechen und zu beschreiben, hat sich nicht immer in unseren Gottesdiensten niedergeschlagen.“ Mögliche Änderungen müssten allerdings von der Synode genehmigt werden.

Segnungszeremonien für LGBTQ+

Ferner beschloss die Kirche an der traditionellen Ehe festzuhalten. Die heilige Ehe sei ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau, heißt es in einem Positionspapier. Gleichzeitig wolle die Kirche Gebete, Gottesdienste und Segnungszeremonien entwickeln, um Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle, Queers und Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten (LGBTQ+) willkommen zu heißen.

Zuvor hatte es auf der Synode kontroverse Debatten zu den geplanten Reformen gegeben. Konservative Synodenmitglieder hatten die Neuerungen abgelehnt, Befürworter bezeichneten sie als nicht weitreichend genug. Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby (London), erklärte: „Zum ersten Mal wird die Kirche von England gleichgeschlechtliche Paare öffentlich, ohne Vorbehalt und mit Freude willkommen heißen.“ Zugleich stellt Welby fest: „Wir sind nicht gespalten, aber wir sind auch nicht geeint - und das ist sehr schmerzhaft.“

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