Kommentar
KCF25 – Der Silberne Kongress
08.03.2025

Am 8. März endete in Karlsruhe der 14. Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF). Der IDEA-Vorstandsvorsitzende Helmut Matthies blickte dort auf die gut 25-jährige KCF-Geschichte zurück. IDEA dokumentiert seine Rede.
Vor rund 25 Jahren begann ein ungewöhnliches Wagnis – ohne Erfahrung, Büro und Geld. Trotz wenig Werbung kamen 1999 über 1.000 Teilnehmer für drei Tage zum ersten Kongress Christlicher Führungskräfte nach Fellbach bei Stuttgart.
Wie alles begann
Die Ideengeber sind zwei fromme schwäbische Unternehmer gewesen: Karl Schock und Jörg Knoblauch. Sie besuchten mich 1997 in der Zentrale der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA in Wetzlar. Ihr Wunsch: In einer Zeit wachsender Säkularisierung sollten sich Christen treffen, die Verantwortung tragen. Das Ziel: sich fachlich und geistlich zu ermutigen. Da IDEA – so ihre Meinung – mehr christliche Entscheider erreicht als andere Publikationen, wäre es ideal, wenn wir die Kongresse verantworten. Als damaliger IDEA-Leiter bin ich schnell überzeugt gewesen. Unser Vorstand stimmte zu, unser Vorsitzender Horst Marquardt machte als Rentner die Initiative zu seiner letzten Lebensaufgabe. Jörg Knoblauch stand ihm mit seiner Firma tempus als Vize engagiert zur Seite.
Wir fragten die Teilnehmer: Wollen Sie einen weiteren Kongress? Sie wollten, bis heute immer wieder – jetzt zum 14. Mal.

Wirtschaftswoche: „Die betenden Bosse“
Auf Fellbach folgte zwei Jahre später Kassel, in Hannover übernahm 2003 Landesbischöfin Margot Käßmann die Schirmherrschaft. 2007 brachte Leipzig mit 3.500 Besuchern den ersten Rekord, schon beim nächsten Kongress toppte es Düsseldorf mit 3.800. Die „Wirtschaftswoche“ titelte „Die betenden Bosse“, das „Handelsblatt“ stellte fest: „Christliche Unternehmer: Getragen von Gott“.
Vor acht Jahren in Nürnberg ging der Vorsitz an Martin Scheuermann über. Er ist Direktor der großen evangelischen Konferenzstätte Schönblick in Schwäbisch Gmünd. Verankert im IDEA-Vorstand führt er unsere Treffen mit großem Einsatz weiter - zusammen mit einem Büro bei IDEA unter Leitung von Dorothea Walter. Auch IDEA-Leiterin Daniela Städter gehört dem Kongressvorstand an.
Was macht unsere Kongresse so besonders?
1. Sie sind finanziell völlig unabhängig. Wir bekommen im Gegensatz zum Kirchentag keinen Cent Zuschuss. Das Risiko trägt allein IDEA. Dank Gottes Güte und unseres Geschäftsführers Rainer Küchler hatten wir bisher kein Defizit.
2. Die Kongresse sind ökumenisch breit aufgestellt: Von „Römern“ über „Wittenberger“ bis hin zu Pfingstlern sind alle dabei.
3. Mit der Folge, dass so gut wie alle berufsständischen Organisationen mitwirken: vom Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer über diverse evangelikale Verbände bis hin zum Bund Katholischer Unternehmer. Sie stellen auch viele der rund 200 Aussteller und sorgen so für intensives Netzwerken.
4. Die Mischung aus geistlichen, sozialen und wirtschaftlichen Themen fasziniert viele. Bei uns referieren Christen, die sich sonst wohl kaum treffen würden: Unternehmer, Politiker aller Couleur, Kardinäle wie Evangelisten, Komiker wie Influencer – alle ohne Honorar und irgendwie fromm, aber ohne exklusiven Anspruch.
Ein jüdischer Witz macht den Unterschied zu säkularen Kongressen deutlich: Ein Jude möchte seinen Ferrari segnen lassen. Er bittet darum einen streng orthodoxen Rabbiner. Seine Antwort: „Gerne segne ich, aber was ist ein Ferrari?“ Daraufhin geht er zu einem sehr liberalen Rabbiner. Der fragt nur: „Was ist ein Segen?“ Bei unseren Kongressen wissen wir, dass am Segen Gottes alles gelegen ist. Und das ist auch Ferrari-Fans unter uns wohlbekannt.

Die Beziehung zu Christus hat Konsequenzen
5. Wir wollen mutig und überzeugend mit Werten in Führung gehen. Unser wichtigster Wert ist unsere Beziehung zu Jesus Christus. Wir müssen uns einmal vor ihm im Jüngsten Gericht für alles verantworten, was wir getan oder unterlassen haben. Von daher hat unser Wert Konsequenzen: Wir versuchen, demütig, ehrlich, offen, gerecht und barmherzig zu sein. Wir sind gegen Betrug, unfaire Löhne und Menschenhandel. Wir setzen uns ein für Meinungsfreiheit, für Ehe und Familie. Wir sind für das Recht auf Leben von der Zeugung bis zum letzten Atemzug. Kurzum: Wir wollen jesusgemäß leben. Denn darauf liegt großer Segen.

Wo wir extrem sind
Wir sind extrem – aber nur in der Orientierung an Christus. Deshalb können wir auch mit Geld ganz entspannt umgehen. Denn all unser Besitz gehört letztlich Gott. So können wir großzügig sein nach dem Motto: „Geld ist wie Mist. Wenn du es gut verteilst, bringt es viel Frucht. Wenn es aber auf einem Haufen bleibt, fängt es an zu stinken.“
Worte wie Erfolg und Karriere kommen im Neuen Testament nicht vor. Da geht es um Treue und Frucht, ein Verhalten, das andere ermutigt, sich für den christlichen Glauben zu interessieren. Da können wir mit einem heißen Tipp punkten: „Mit Gott können Sie nichts falsch machen. Wenn Sie am Ende feststellen, alles war Einbildung, haben Sie immerhin ein sinnvolles Leben gehabt. Wenn Sie Gott aber abgelehnt haben und schließlich merken, es gibt ihn tatsächlich, dann haben Sie ein Problem.“

Das Passwort für den Himmel
Das Passwort für den Himmel besteht nur aus sieben Worten: „sich zu Christus bekennen und Gutes tun“. Jesus gibt uns alles, was wir brauchen: Regeln, Ziele, Vergebung, Beistand, Trost im Leid, Frieden selbst im Krieg, Hoffnung sogar auf dem Sterbebett. Wir wissen: Der Tod ist nur ein Sprung in die Arme Gottes.
Wir haben ein Fundament, das Neue Testament, und zwei Berufe: einen normalen und einen geistlichen – und den bis zum Sarg. Denn bis dahin sind wir „Botschafter an Christi statt“ (wie Paulus im 2. Korintherbrief 5,20 schreibt).
Der nächste Kongress findet 2027 in Leipzig statt
Und über allem steht die Verheißung von Jesus: „Ich bin bei euch – immer!“ (Matthäusevangelium 28,20) Mehr braucht es nicht! Deshalb lassen Sie uns in unserer krisengeschüttelten Welt nach diesem Kongress getrost, fröhlich und mutig weiterziehen - bis wir uns spätestens zum nächsten wiedersehen: im mittleren Osten, in Leipzig, vom 10. bis 12. Juni 2027. Amen!
Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel) ist Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Sie verantwortet die Kongresse Christlicher Führungskräfte.



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