Frei-/Kirchen
Karfreitag: Die Botschaft vom Kreuz hat Kraft
15.04.2022
Darmstadt/Speyer/Stuttgart (IDEA) – Die Botschaft vom Kreuzestod Jesu Christi ist kraftvoll. Das erklärte hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) in seiner Karfreitagsbotschaft.
Der Blick auf Jesus am Kreuz habe Menschen immer wieder dazu gebracht, sich an die Seite der Opfer von Hass, Krieg und Tod zu stellen. Er lasse sie erkennen, „wie furchtbar es ist, wenn unschuldige Menschen durch die Gewalt von Menschen sterben“. Deshalb suchten Menschen im Namen Jesu immer wieder den Frieden, den die Welt so sehr brauche.
Wüst: Das Kreuz Christi gibt Halt
Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Speyer) schrieb, das Kreuz Jesu Christi gebe Menschen Halt, die keinen Boden mehr unter den Füßen hätten. Die Kraft, die vom Gekreuzigten ausgehe, sei deshalb so wichtig, weil alle Menschen ständig mit Leid und Tod konfrontiert seien. Dabei lägen Geselligkeit und Leiden eng beieinander. Menschen könnten in einem Moment noch miteinander feiern und schon im nächsten Moment dem Tod begegnen.
Martin Luther habe das mit der Liedzeile ausgedrückt: „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.“ Das Kreuz Christi sei aber auch mit dem Wissen um die Auferstehung verbunden. Deshalb lasse sich Luthers Aussage ergänzen: „Mitten im Tod sind wir vom Leben gehalten.“
July: Hinweis auf das ewige Leben
Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) sagte, durch den Krieg in der Ukraine stünden Leid, Tod und Gewalt in diesem Jahr besonders brutal und unverstellt vor Augen. Der Gekreuzigte blicke „am Karfreitag den Trauernden, den Opfern, aber auch den Tätern und schuldig Gewordenen ins Gesicht“. Er leide mit ihnen.
Sein Leiden sei darüber hinaus ein Hinweis auf das große Geschehen: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16).
Springhart: Raum für die Macht der Auferweckung
Die badische Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) erklärte, der Karfreitag stehe dafür, dass Jesus Christus bis in die tiefsten Tiefen menschlichen Leids hinabgegangen sei. Er stehe an der Seite der Folter- und Gewaltopfer unserer Tage. Auch Christen stehe es gut an, an deren Seite zu stehen.
Das abgrundtiefe Leiden, an das am Karfreitag gedacht werde, ziele aber nicht darauf, die Spirale der Gewalt zu beschleunigen. „Die Totenstille dieses Tages öffnet den Raum für die Macht der Auferweckung und die Kraft der Versöhnung“, so Springhart.
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