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Menschenrechte

Israel: Wir akzeptieren keine Demonstrationen gegen Christen

02.06.2023

Die Kotel („Klagemauer“) ist für Juden ein heiliger und besonders sensibler Ort. Foto: Jürgen Th. Müller
Die Kotel („Klagemauer“) ist für Juden ein heiliger und besonders sensibler Ort. Foto: Jürgen Th. Müller

Jerusalem (IDEA) – Das israelische Tourismusministerium hat die jüngste Demonstration gegen christliche Touristen an der Klagemauer verurteilt. Israel sei eine Demokratie, die für eine freie Ausübung aller Glaubensrichtungen stehe. Man werde mit aller Härte gegen diejenigen vorgehen, die dieses Prinzip verletzen. Das versicherte Rakefet Levy, die stellvertretende Generaldirektorin des Ministeriums, gegenüber dem deutschsprachigen Fernsehmagazin „Fokus Jerusalem“.

Mehrere Dutzend Israelis, vor allem orthodoxe Juden, hatten am 28. Mai gegen eine Gruppe von Christen demonstriert, die in der Nähe der Kotel (Klagemauer) dazu aufrief, „überall Gemeinschaften von anbetenden Jüngern zu errichten“.

Die Teilnehmer der Demonstration behaupteten, es handele sich um eine missionarische Organisation. Die Demonstranten riefen unter anderem: „Missionare, geht nach Hause“. Organisator der Kundgebung war Aryeh King, einer der stellvertretenden Bürgermeister von Jerusalem. Er kritisierte, dass Christen „diese Veranstaltung an einem Ort abhalten, der nichts mit dem Christentum, sondern mit dem Judentum zu tun hat“.

King fragte: „Glauben Sie, man hätte Juden erlaubt, am Eingang des Vatikans einen Gebetsgottesdienst abzuhalten? Oder in Mekka? Das ist eine Provokation!“ Es kam zu Rangeleien mit der israelischen Polizei, die gegen die Demonstranten vorging und die Protestaktion auflöste.

Das israelische Außenministerium erklärte gegenüber dem Fernsehmagazin, es verurteile jede Verletzung der Religionsfreiheit und des Rechts auf freie Religionsausübung in Jerusalem. Levy entschuldigte sich im Namen des Tourismusministeriums bei den christlichen Besuchern, die von den Demonstranten an der Kotel verbal angegriffen wurden. Touristen seien in Israel nach wie vor überall herzlich willkommen.

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