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Menschenrechte

Indonesien: Zehn Jahre Haft für christlichen YouTuber

01.09.2022

Seit August 2021 befindet sich Muhammad Kace in Haft. Screenshot: YouTube
Seit August 2021 befindet sich Muhammad Kace in Haft. Screenshot: YouTube

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Als „Gefangenen des Monats September“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den christlichen YouTuber Muhammad Kace aus Indonesien benannt. Sie rufen dazu auf, sich für ihn einzusetzen und für ihn zu beten.

Der 56-Jährige wurde am 25. August 2021 auf der Insel Bali verhaftet, zwei Tage nachdem er in einem Video-Kommentar Kritik an der Person des islamischen Religionsstifters Mohammed geäußert hatte. Das Bezirksgericht im westjavanischen Bezirk Ciamis verurteilte ihn am 6. April 2022 zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen „Blasphemie“ (Gotteslästerung).

Kace war früher ein frommer islamischer Geistlicher, der sogar dreimal nach Mekka gepilgert war. Er nahm dann aber den christlichen Glauben an und ließ sich 2014 taufen. Seither produzierte er regelmäßig Videos, in denen er seine Abkehr vom Islam erläutert und für das Christentum argumentiert. Rund 400 Beiträge lud er bei YouTube zu religiösen Fragen hoch.

Das Urteil gilt im Vergleich zu anderen Gerichtsentscheidungen in solchen Fällen als äußerst scharf. Gruppen von Fanatikern forderten gar eine noch härtere Bestrafung. Inzwischen wurde zudem bekannt, dass er in der Haft gefoltert wurde.

Die IGFM und IDEA rufen dazu auf, sich in Briefen an den indonesischen Staatspräsidenten Joko Widodo für die Freilassung des Christen einzusetzen. Von den 272 Millionen Einwohnern Indonesiens sind rund 80 Prozent Muslime und zwölf Prozent Christen.

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