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Glaube

Ex-Generalvikar: „Klimareligiöse Welle ist Absage an das Christentum“

31.01.2023

Grichting zufolge laden Gruppen wie „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ die naturwissenschaftliche und politische Frage, wie es um Natur und Klima steht, religiös auf. Foto: Wiki Commons
Grichting zufolge laden Gruppen wie „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ die naturwissenschaftliche und politische Frage, wie es um Natur und Klima steht, religiös auf. Foto: Wiki Commons

Zürich (IDEA) – Scharfe Kritik an den „radikalen Weltrettern der Klimabewegung“ hat der frühere Generalvikar des katholischen Bistums Chur in der Schweiz, Martin Grichting, geübt. Sie malten endzeitliche Szenarien an die Wand, schreibt er in einem Beitrag für die Neue Zürcher Zeitung.

Nach seinen Worten laden Gruppen wie „Extinction Rebellion“ und „Letzte Generation“ die naturwissenschaftliche und politische Frage, wie es um Natur und Klima steht, religiös auf: „Denn wenn von Autobahnklebern und Kunstbeschädigern das Recht gebrochen wird, weist dies darauf hin, dass der politische Diskurs verlassen wird mit der Berufung auf ‚höhere‘ Werte. Wohlfeile Apokalyptik heiligt die illegalen Mittel.“

Grichting zufolge muss man „die gegenwärtige klimareligiöse Welle als Absage an das Christentum deuten“. Mit Verweis auf den Ausspruch des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815–1898) „Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt“ schreibt er: „Heute scheint es umgekehrt. Man fürchtet zwar Gott nicht mehr, aber dafür so ziemlich alles andere auf der Welt.“ Das Fürchten sei gegenwärtig der große Treiber.

Grichting zitiert die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg, die 2019 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte: „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“ Dies ist, so Grichting, kein Ausweis christlicher Gottesfurcht, sondern diesseitiger Zukunfts- und Todesfurcht. Das dadurch geschaffene Klima sei geeignet, „den Boden für freiheitsentziehende oder gewalttätige Vorgehensweisen zu bereiten“.

„Die Geschichte führt in das ewige Reich Gottes“

Von christlicher Gelassenheit geprägtes Handeln würde sich laut Grichting dadurch auszeichnen, dass es um die beschränkte Wirkung menschlichen Bemühens wisse und dennoch mit den Mitteln der Vernunft versuche, im vorläufigen Diesseits das Mögliche zu tun.

Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi sei die Entscheidung schon gefallen: „Gott hat den Menschen und die Schöpfung angenommen. Deshalb führt die Geschichte nicht in den Untergang, sondern in das ewige Reich Gottes.“

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