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Erstmals seit 1970: Mitgliederzahl im Bund FeG geht leicht zurück

11.11.2022

Das Logo der FeG Deutschland. Logo: FeG Deutschland
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Witten (IDEA) – Erstmals seit 1970 verzeichnet der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) in seiner Statistik einen Mitgliederrückgang. Die Freikirche hatte Ende vergangenen Jahres 42.350 Mitglieder – 653 weniger als 2019, was einem Rückgang um 1,5 Prozent entspricht. Das geht aus der aktuellen Statistik hervor, die alle zwei Jahre erhoben wird und am 10. November veröffentlicht wurde.

Die Zahl der Gemeinden stieg um drei auf 503. Der Bund ist nach eigenen Angaben eine Gemeinschaft kleiner Gemeinden: 75 Prozent der Ortsgemeinden haben weniger als 100 Mitglieder. Einen leichten Mitgliederrückgang gab es nach Angaben der Freikirche zuvor nur in den Jahren zwischen 1960 und 1970.

Viele Neuzugänge aus anderen Kirchen

Insgesamt habe man 3.716 Neuzugänge verzeichnet. 1.522 Personen aus anderen Kirchen oder Freikirchen hätten sich dem Bund FeG angeschlossen. 780 seien durch die missionarische Verkündigung Christen und dann auch Gemeindemitglieder geworden. Die übrigen seien Angehörige von Gemeindefamilien, Mitglieder aus anderen FeG-Gemeinden, die überwiesen wurden, oder ehemalige Mitglieder, die sich erneut der Freikirche angeschlossen haben. 4,3 Prozent der Mitglieder (1.850) seien in den vergangenen zwei Jahren ausgetreten.

Für alarmierend hält FeG-Geschäftsführer Guido Sadler (Witten) das gestiegene Durchschnittsalter der Gemeindemitglieder. Es wuchs von 51 auf 52,9 Jahre: „Uns ist es nicht gelungen, die Zahl in den letzten Jahren durch Aufnahme junger Gemeindemitglieder zu stabilisieren.“

Die Hälfte der Mitglieder beim Gottesdienst präsent

Die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstbesucher vor Ort ist von 43.100 auf 26.700 gesunken – als Folge der Corona-Pandemie. Dennoch habe sich die Reichweite der Gemeinden durch digitale Angebote vergrößert. Man habe 2021 rund 29.000 digitale Gäste begrüßen können. Addiere man Präsenzgäste und digitale Zuschauer, habe man 30 Prozent mehr Besucher erreicht. Fast alle Gemeinden böten Gottesdienstübertragungen im Internet an. Sadler begrüßte die Reichweitensteigerung: Kranke und Alte könnten so am Gemeindeleben teilhaben. Allerdings mache es ihm Sorgen, dass „nur“ noch die Hälfte aller Gemeindemitglieder „physisch zum Gottesdienst kommt“.

Der Bund FeG wurde 1874 gegründet. Als Präses amtiert seit 2008 Ansgar Hörsting (Witten).

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