Menschenrechte
Eritrea: Seit Oktober inhaftierter Bischof ist wieder frei
30.12.2022
Asmara (IDEA) – Ein 75 Tage lang in Eritrea inhaftierter katholischer Bischof ist wieder in Freiheit. Das berichtete unter anderem das italienische katholische Nachrichtenportal Avvenire. Es handelt sich um den Bischof von Segheneyti (Süderitrea), Abune Fikremariam Hagos Tsalim.
Er war am 15. Oktober am Flughafen der Hauptstadt Asmara verhaftet worden. Mit dem Bischof waren nahezu zeitgleich auch zwei Priester in Haft gekommen, von denen einer jetzt ebenfalls freikam. Alle drei sollen in Predigten über Menschenrechtsverletzungen in dem nordostafrikanischen Land gesprochen haben.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten den Bischof als „Gefangenen des Monats Dezember“ benannt. Sie riefen dazu auf, sich in Briefen an den eritreischen Machthaber Isayas Afewerki für die Freilassung von Hagos Tsalim einzusetzen.
Afewerki herrscht seit der Staatsgründung im Jahre 1993 mittels eines sozialistischen Einparteiensystems. Laut Menschenrechtlern befinden sich in Eritrea Hunderte von Christen wegen ihres Glaubens in Haft. Vor allem Angehörige staatlich nicht anerkannter Glaubensgemeinschaften kommen hinter Gitter. Die Gefangenen leiden unter unmenschlichen Haftbedingungen und Folter.
Staatlich anerkannt sind die katholische, die eritreisch-orthodoxe und die evangelisch-lutherische Kirche sowie der sunnitische Islam.
Schätzungen zufolge sind von den über sechs Millionen Einwohnern Eritreas 51 Prozent Muslime und 47 Prozent Christen.
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