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Menschenrechte

Eritrea: Hauskirchen-Pastor seit fast 20 Jahren hinter Gittern

01.12.2023

Haile Naizgi sitzt seit dem 23. Mai 2004 in Haft. Foto: Privat
Haile Naizgi sitzt seit dem 23. Mai 2004 in Haft. Foto: Privat

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Als „Gefangenen des Monats Dezember 2023“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den eritreischen Christen Haile Naizgi (nach anderer Schreibweise auch Naizghe oder Nayzgi) benannt. Sie rufen dazu auf, sich für seine Freilassung einzusetzen. Verbunden damit ist auch die Bitte, für ihn zu beten.

Der Pastor war Leiter des pfingstkirchlichen Hauskirchennetzwerks „Full Gospel Church“, das unter der sozialistischen Einparteienherrschaft des Diktators Isayas Afewerki im Mai 2003 verboten wurde.

In den frühen Morgenstunden des 23. Mai 2004 nahmen Polizisten den Vater von vier Kindern fest und hielten ihn zusammen mit dem Leiter der Evangelischen Allianz Eritreas, Kiflu Gebremeskel (zuletzt „Gefangener des Monats Juni 2022“) in einer Polizeistation gefangen. Später überstellte die Polizei sie in das berüchtigte „Zentrale Strafermittlungszentrum Wengel Mermera“, wo die Häftlinge unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wie in einem Verlies eingesperrt sind.

Im Dezember 2008 hatten die IGFM und IDEA Naizgi erstmals zum „Gefangenen des Monats“ benannt. Im Mai 2002 waren in Eritrea alle religiösen Gruppen verboten worden – mit Ausnahme der orthodoxen, der römisch-katholischen und der lutherischen Kirche sowie der Gemeinschaft der sunnitischen Muslime.

Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zu den Verpflichtungen Eritreas: Im selben Jahr ratifizierte die Führung den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte und verpflichtete sich damit in vollem Umfang dazu, die Religionsfreiheit zu achten. Selbst die anerkannten Religionsgemeinschaften werden streng beobachtet und erfahren zunehmend mehr Repressalien.

IGFM und IDEA bitten darum, in Briefen den eritreischen Präsidenten Isayas Afewerki aufzurufen, den Pastor freizulassen.

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