Kommentar
Der positive Einfluss des Christentums auf die Gesellschaft
27.03.2025

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Jeder zweite Deutsche (52 Prozent) ist der Meinung, dass christliche Werte wie Nächstenliebe und Gottesfurcht in der Europäischen Union eine größere Rolle spielen sollten, wie eine repräsentative INSA-Umfrage für IDEA ergab. Ist das Christentum wirklich ein Motor für Wandel und Hoffnung in einer Gesellschaft? Daniel Facius wirft Schlaglichter auf einige der wichtigsten Beiträge, wo das Christentum die Welt verbessert hat.
Dass Religion „die Welt vergiftet“, wie es der atheistische Journalist Christopher Hitchens in seinem Buch „Der Herr ist kein Hirte“ behauptet, ist in säkularen Kreisen oft Konsens. Ohne Religion, so die Vorstellung, wäre alles besser. Schließlich sei es die Religion, die für Gewalt, Diskriminierung und Wissenschaftsfeindlichkeit stehe, die gegen Vernunft, Aufklärung und Gleichberechtigung zu Feld ziehe. Richtig? Falsch. Zumindest der christliche Glaube steht für die gerechtesten, fairsten, friedlichsten und fortschrittlichsten Gesellschaften, die die Menschheit bisher hervorgebracht hat.
„Verstand und die menschliche Fähigkeit nachzudenken als Gabe Gottes“
Vernunft und Bildung
In der Antike war höhere Bildung nur für Reiche und meist auch nur für Männer verfügbar. Die christlichen Gemeinden begannen dagegen frühzeitig, Unterricht für alle anzubieten. Im „finsteren Mittelalter“ war die Bildung nahezu ausschließlich in kirchlicher Hand. In Klöstern und christlichen Schulen wurden Philosophie, Grammatik und Logik unterrichtet – und natürlich die Königsdisziplin, die Theologie.
Der Historiker Edward Grant (1926–2020) beschreibt in seinem Buch „Gott und die Vernunft im Mittelalter“, wie in der Antike die christlichen römischen Gelehrten und Autoren Augustinus und Boethius die mittelalterliche Sicht auf die Vernunft entscheidend geprägt haben. Sie hielten den Verstand und die menschliche Fähigkeit nachzudenken für eine Gabe Gottes.
Der Reformator Martin Luther nannte die Vernunft „vor allen übrigen Dingen dieses Lebens das Beste und etwas Göttliches“. Er und Philipp Melanchthon (der „Lehrer Deutschlands“) nahmen im 16. Jahrhundert die Fürsten in die Pflicht, sich um die Bildung des Volkes zu kümmern. Die Christen – z. B. Johann Amos Comenius im 17. Jahrhundert und August Hermann Francke im 18. Jahrhundert (der „Seelsorger Deutschlands“) – sorgten für Quantensprünge im Bildungsbereich.
Und Bildung ist dabei nicht nur theoretisch zu verstehen. Die Bibel begegnet auch dem Handwerk mit äußerster Wertschätzung. Jesus selbst war Zimmermann. Petrus war Fischer. Paulus war Zeltmacher. Das Alte Testament wimmelt von Baumeistern, Schmieden, Steinhauern, Töpfern und Bäckern und lehrt, dass Kunstfertigkeit in diesen Bereichen eine wichtige Gabe Gottes ist, die er zu seiner Ehre gebraucht.

Wissenschaft
Die Behauptung, dass der christliche Glaube wissenschaftsfeindlich sei, ist leicht zu widerlegen. So sind zum Beispiel nahezu alle Universitäten christlichen Ursprungs. Und es waren vor allem Nachfolger Jesu, die hier erfolgreich forschten. Isaac Newton, Blaise Pascal, Max Planck, Paracelsus, Louis Pasteur: Alle diese Pioniere der Naturwissenschaft waren Christen.
Zum 100. Geburtstag des Nobelpreises 2001 wurde eine Statistik zur Religionszugehörigkeit der Preisträger herausgegeben. Darunter finden sich: 0,7 Prozent Hindus, 0,8 Prozent Muslime, 1,1 Prozent Buddhisten und 7 Prozent Atheisten. Vergleichen Sie das mit den 65,4 Prozent Christen und sagenhaften 21,1 Prozent Juden.
Der Grund für diese verblüffende Verteilung liegt nicht darin, dass Christen und Juden intelligenter wären: Der Grund liegt darin, dass nur sie eine Weltsicht haben, die mit der Realität übereinstimmt. Im Gegensatz zu vielen Philosophen hielten Christen die materielle Welt für eine gute Schöpfung. Sie gingen davon aus, dass Gott die Schöpfung weise geordnet und den Menschen den Verstand gegeben hat, um diese Ordnung verstehen zu können. Und sie forschten mit der Motivation, Gott die Ehre zu geben.

Gesundheit
Die meisten Bibelleser kennen die Episode mit der blutflüssigen Frau aus Lukas 8, die ihr ganzes Geld für Ärzte ausgegeben hatte, ohne dass ihr jemand helfen konnte. Die Qualität der Gesundheitsversorgung war in der Antike – gemessen an heutigen Maßstäben – erschreckend schlecht. Und sie kam auch nur denen zugute, die sie sich leisten konnten. Die meisten waren der Meinung, dass es Verschwendung von Ressourcen sei, sich um Kranke und Schwache zu kümmern, nicht nur wenn es sich um Sklaven handelte. Christen folgten hier Jesus, der sich im völligen Gegensatz dazu gerade um Kranke und Schwache gesorgt hat.
Gary Ferngren, einer der führenden Historiker auf dem Spezialgebiet der Gesundheitsversorgung, schreibt in seiner Studie „Medizin und Gesundheitsfürsorge in der frühen Christenheit“: „Das Krankenhaus war seinen Ursprüngen und seiner Idee nach eine spezifisch christliche Institution. Seine Wurzeln liegen in den christlichen Konzepten von Mitgefühl und Nächstenliebe.“ Das gilt im Übrigen auch für die Behandlung von psychisch Beeinträchtigten in christlich betriebenen Einrichtungen und Klöstern.
Tatsächlich ist sogar der christliche Glaube selbst ein die Gesundheit stabilisierender Faktor. Menschen mit starken religiösen Bindungen sind etwa deutlich seltener von Depressionen und Stress betroffen – und bezeichnen sich beispielsweise der Gallup-Umfrage „Religion in Amerika“ zufolge doppelt so häufig als „sehr glücklich“ wie Atheisten.

Menschenwürde
Um die Rechte von Sklaven, Armen und Frauen war es in der Antike schlecht bestellt. Der christliche Glaube sorgte dafür, dass sich diese Situation stark verbesserte. Dass die Sklaverei abgeschafft wurde, ist ganz wesentlich dem Christen William Wilberforce (1759–1833) zu verdanken.
Leider gibt es auch heute noch moderne Sklaverei. Laut dem jüngsten „Global Slavery Index 2023“ der Menschenrechtsorganisation Walk Free wurden 2021 weltweit insgesamt 50 Millionen Menschen ausgebeutet – darunter: 28 Millionen Menschen in Zwangsarbeit, 22 Millionen in Zwangsehen und 12 Millionen Kinder. Das sind insgesamt zehn Millionen moderne Sklaven mehr als noch im Index von 2018.
Am weitesten verbreitet ist die Sklaverei dem Bericht zufolge in Nordkorea, gefolgt von Eritrea, Mauretanien, Saudi-Arabien, der Türkei, Tadschikistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland, Afghanistan und Kuwait.
Christen wandten sich auch gegen die in der Antike weit verbreitete Unsitte, nicht gewollte Kinder zu töten oder auszusetzen. Die dort geltende Haltung, dass ein Mensch nur dann wertvoll war, wenn er der Gesellschaft in irgendeiner Weise von Nutzen sein konnte, widersprach dem biblischen Menschenbild. Denn danach war jeder Mensch im Bild Gottes geschaffen und besaß deshalb eine unantastbare Würde. Das galt gerade für die Kranken und Schwachen und Rechtlosen – und natürlich auch für ungeborene Kinder. Tertullian, ein frühchristlicher Apologet, bezeichnete Abtreibung als „besonders schnellen Mord“.
„Das christliche Verständnis, nach dem Frau und Mann beide Ebenbilder Gottes sind, sorgte hier für eine Revolution.“
Gleichberechtigung
„Für das Verhalten von Eltern gegenüber Kindern gilt: Wird ihnen ein Junge geboren, dann gratulieren sie sich; bekommen sie ein Mädchen, dann töten sie es.“ Das schreibt der chinesische Philosoph Han Fei im 3. Jahrhundert vor Christus. Und tatsächlich besaßen wohlhabende Familien in der Antike so gut wie nie mehr als eine Tochter. Das christliche Verständnis, nach dem Frau und Mann beide Ebenbilder Gottes sind, sorgte hier für eine Revolution. Es ist kein Zufall, dass sich damals wie heute überdurchschnittlich viele Frauen zu Jesus bekennen.
Die positiven Aspekte der christlichen Lehre sind unübersehbar. Nach einer Studie der Kinderhilfsorganisation „Save the children“ sind die Länder, die für Mädchen hinsichtlich der Themen Gewalt gegen Frauen, Bildungschancen, sexuelle Ausbeutung und Frauenquote in den Regierungen am besten sind: Schweden, Finnland, Norwegen, die Niederlande, Belgien, Dänemark, Slowenien, Portugal, die Schweiz und Italien – allesamt Länder mit christlichem Erbe.
Frauen profitierten zudem enorm von der christlichen Kritik an Polygamie, Scheidung, Inzest und Prostitution. All diese Praktiken benachteiligten Frauen überdurchschnittlich stark. Dass Christen sich gegen Traditionen wie das Füßebinden, Kinderbräute oder die indische Praxis der Witwenverbrennung wandten, hat unzähligen Frauen Gesundheit und Leben gerettet.
Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit
Die positiven Aspekte des christlichen Glaubens könnten noch an zahlreichen anderen Faktoren aufgezeigt werden. Wer sich die Rangliste der Pressefreiheit der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ oder die Freiheitsrangliste („Global Freedom Scores“) der Organisation „Freedom House“ oder den Demokratie-Index des britischen „Economist“ anschaut, der wird überall dieselbe Entdeckung machen: Die führenden Länder dieser Ranglisten sind Länder mit christlichem Erbe. Die Idee der „Sozialhilfe“ ist ohne christlichen Einfluss nicht denkbar.
Nahezu alle modernen sozialen Einrichtungen haben ihren Ursprung in religiösen Organisationen. Und dass nicht das Recht des Stärkeren gilt, sondern alle ohne Ansehen der Person fairen Zugang zu Rechtsschutz haben sollen, ist ohne den biblischen Einfluss undenkbar.
Auch Christen sind nicht vollkommen
Das alles bedeutet selbstverständlich nicht, dass biblisch geprägte Gesellschaften perfekt sind. Weil auch Christen immer wieder schuldig werden, gab und gibt es auch unter ihnen immer wieder schreckliche Entwicklungen. Zahlreiche Christen haben in den vergangenen Jahrhunderten gegen die Lehre und das Handeln Jesu verstoßen.
Insgesamt gilt aber: Wer ein Land sucht, in dem Vernunft und Bildung geschätzt werden, in dem Menschen sich um Kranke und Schwache kümmern und in dem Frauen möglichst gute Entwicklungschancen haben – der wird an einem christlich geprägten Land nicht vorbeikommen.

Gedanken für ein apologetisches Gespräch
Was macht den Wert des Menschen und seine Würde aus? Weshalb soll ein Mensch wertvoll sein – unabhängig davon, was er leistet?
Worin genau soll ein Widerspruch zwischen Vernunft und Glauben liegen? Warum haben so viele berühmte Wissenschaftler keinen Widerspruch zwischen ihrem Glauben an Jesus und ihrer wissenschaftlichen Arbeit gesehen? Wieso soll es wissenschaftlich sein, die Existenz Gottes von vornherein auszuschließen?
Was motiviert Menschen, sich um Kranke und Schwache zu kümmern und dabei oft Gefahren für die eigene Gesundheit auf sich zu nehmen?
Die Helden der Antike waren Achilles, Odysseus, Alexander der Große oder Julius Cäsar – Männer des Schwertes und der Gewalt. Wie kommt es, dass die heutigen Helden eher für Gewaltlosigkeit und Nächstenliebe stehen wie Martin Luther King, Mahatma Gandhi oder Mutter Teresa? Dieser enorme Paradigmenwechsel ist nur durch die Lehren von Jesus Christus erklärbar.
Jeder Dritte sagt: Das Christentum hat die Welt besser gemacht
Lesen Sie dazu eine INSA-Umfrage im Auftrag von IDEA.

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