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Creative Kirche eröffnet „Institut für Christliches Yoga“

02.12.2021

Das christliche Yogastudio eröffnet im Januar 2022. Symbolfoto: pixabay.com
Das christliche Yogastudio eröffnet im Januar 2022. Symbolfoto: pixabay.com

Witten (IDEA) – Die Stiftung Creative Kirche (Witten) hat das „Sela Institut für Christliches Yoga“ eröffnet. Es soll ab Januar 2022 christliche Yogakurse anbieten, teilte die Stiftung in einer Pressemitteilung mit.

Schwerpunkt des Instituts soll eine zweijährige, zertifizierte Ausbildung zum christlichen Yogalehrer sein. Sie werde voraussichtlich im Oktober 2022 starten. Darüber hinaus veranstaltet das Institut künftig einmal monatlich einen „Sela Yoga Gottesdienst“.

Leiterin des Instituts ist die Bewegungspädagogin Pia Wick. Sie habe mit „Sela Christliches Yoga“ eine neue Form entwickelt, Menschen ganzheitlich das Evangelium nahezubringen. Es könne „gerade Menschen, denen die Kirche fern erscheint, durch den Zugang über den Körper und das Erleben ansprechen“.

An der Entwicklung waren unter anderem ihr Ehemann, der Bochumer Theologieprofessor Peter Wick, und der Weltanschauungsbeauftragte der westfälischen Landeskirche, Pfarrer Andreas Hahn (Dortmund), beteiligt.

Hahn: Dezidiert christliches Angebot

Christliches Yoga sei „ein dezidiert christliches Angebot, das sich sowohl von reinen Körperübungen als auch von esoterischen oder fremdreligiösen Einflüssen klar abgrenzt“, erklärte Hahn auf der Internetseite des Instituts für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der westfälischen Kirche (früher Amt für missionarische Dienste).

Yoga werde zwar meistens als spiritueller Heilsweg im Hinduismus gesehen, aber das moderne, körperbetonte Yoga habe mit der hinduistischen Tradition wenig zu tun. Es sei dadurch entstanden, dass die englische Kolonialmacht im 19. Jahrhundert europäische Gymnastikübungen in Indien populär gemacht habe.

Die meisten Menschen, die heute Yoga praktizierten, sähen darin „in erster Linie eine individuelle Bereicherung und eine Antwort auf die zunehmende Beschleunigung des Alltages, unabhängig von religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen“.

Das Christliche Yoga biete „die Möglichkeit, die biblische Botschaft von unserer menschlichen Leiblichkeit zu erleben und zu erfahren“.

Evangelikaler Theologe Kotsch sieht geistliches Risiko

Der Vorsitzende des evangelikalen Bibelbundes und Dozent an der Bibelschule Brake, Michael Kotsch (Horn-Bad Meinberg), erklärte in einer Stellungnahme für IDEA, es sei ein berechtigter Wunsch, den eigenen Körper in die Beziehung zu Gott einzubeziehen.

Es sei aber mit einem geistlichen Risiko verbunden, dafür Anleihen bei den Ritualen anderer Religionen zu machen. „Natürlich ist es erfreulich, wenn Menschen mit ,Christlichem Yoga‘ auf Jesus Christus aufmerksam machen wollen. Dann muss man allerdings auch sorgsam darauf achten, seine eigene religiöse Identität nicht aufzugeben für ein allgemein akzeptiertes, esoterisch geprägtes Christentum“, so Kotsch.

Er beobachte in vielen Gemeinden die Tendenz, dass sich immer mehr Christen von den Grundlagen ihres Glaubens abwendeten und stattdessen Formen und Inhalte der Esoterik akzeptierten. „Christliches Yoga“ könne diesen Trend sogar noch beschleunigen.

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