Frei-/Kirchen
CDU-Politiker Christean Wagner verstorben
05.07.2025

Der frühere hessische Kultus- und Justizminister und langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU im Hessischen Landtag, Christean Wagner (82, Lahntal bei Marburg), ist am 4. Juli verstorben. Das teilte die Partei auf Facebook mit.
Der promovierte Jurist gehörte lange zu den Wortführern der Konservativen innerhalb der CDU und forderte immer wieder eine Besinnung auf das „C“. Im Juli 2017 schrieb Wagner im evangelischen Wochenmagazin IDEA, das „C“ gehöre unverzichtbar zur Identität der Union. Dieses Fundament müsse in jeder grundlegenden Aussage der Partei sichtbar werden.
Wagner war Initiator des „Berliner Kreis“ in der CDU/CSU, der erstmals 2012 an die Öffentlichkeit trat. Er tritt dafür ein, das konservative Profil in den Unionsparteien zu schärfen. In einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte Wagner 2010 zu seiner Haltung: „Konservativ ist für mich ein Leben aus Werten, die immer Gültigkeit haben. So verstanden gehören konservativ und Christsein eng zusammen, auch wenn beides nicht identisch ist.“
Höchster EKD-Repräsentant sollte „mit Leidenschaft Christ“ sein
Dem damaligen EKD-Ratsvorsitzenden und bayerischen Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, schrieb Wagner 2016 einen Brief. Darin forderte er, der höchste Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sollte „mit Leidenschaft Christ“ sein anstatt „mit Leidenschaft plural“. Anlass war ein Kommentar Bedford-Strohms in dem evangelischen Monatsmagazin chrismon (Frankfurt am Main) unter dem Titel „Mit Leidenschaft plural“. Wagner war lange Mitglied des Lutherischen Senats der EKD sowie der Kirchenkreissynode in Marburg-Land.
Wagner war in dritter Ehe verheiratet und Vater von vier Kindern. Seinen Sohn Laurenz ließ er im Jahr 2000 im Dom zu Königsberg (heute Kaliningrad) taufen. Dort waren bereits Wagner selbst, sein Vater und sein Großvater getauft worden.
Wagner wurde am 12. März 1943 im damaligen Königsberg geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich seine Familie zunächst in Alsfeld (Vogelsberg) nieder. Er studierte in Marburg und Heidelberg Rechtswissenschaften. Im Ruhestand arbeitete er ehrenamtlich als Telefonseelsorger und war Vorsitzender der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen. Wagner erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Hessischen Verdienstorden.
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