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Menschenrechte

Bericht: Über 2.400 Hassverbrechen gegen Christen in Europa

16.11.2024

Die Zahl der antichristlichen Hassverbrechen in Europa ist erneut gestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht der „Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa“ (OIDAC/Wien) hervor. Er erschien am 15. November.

Die Organisation dokumentierte im Jahr 2023 insgesamt 2.444 Fälle in 35 Staaten. Der Bericht beruft sich dabei auf selbst ermittelte Daten sowie auf Polizeistatistiken, sofern diese eine Auskunft über diese Form von Verbrechen geben.

Zu den antichristlichen Attacken gehörten laut OIDAC unter anderem Brandanschläge, Entweihungen, Beleidigungen und körperliche Angriffe.

Laut Bericht sind 62 Prozent der dokumentierten Vorfälle Formen von Vandalismus. Weitere Fallgruppen sind Brandstiftung (zehn Prozent), Drohungen (acht Prozent), physische Gewalt (sieben Prozent), versuchter oder vollendeter Mord (zwei Prozent) und sonstiges (elf Prozent). Von körperlichen Attacken waren besonders zum Christentum konvertierte Muslime betroffen.

Deutschland: Verdoppelung der Straftaten

Von den mehr als 2.400 Hassverbrechen ereigneten sich 2.111 in fünf der 35 genannten Staaten: Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Österreich und Finnland.

Spitzenreiter ist Frankreich mit fast 1.000 Vorfällen, zumeist Übergriffen auf Kirchen und Friedhöfe, aber auch 84 Angriffen auf Personen.

Mit einem Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr kam es in Großbritannien zu 702 Übergriffen (2022: 609).

In Deutschland kam es zu 277 antichristlichen Hassverbrechen, was einem Anstieg von 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: 135) entspricht. Gleichzeitig schätzen die Autoren die Zahl der Sachbeschädigungen gegen Kirchen auf mindestens 2.000. Diese tauchen in der offiziellen Polizeistatistik nicht auf, wenn kein politisches Motiv erkennbar ist. Die Schätzung basiert auf Anfrage an einzelne Landeskriminalämter. 

Auch die OSZE spricht von einer Zunahme

Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellte seine jüngste Statistik vor. Danach meldeten zehn europäische Staaten insgesamt 1.230 antichristliche Hassverbrechen im Jahr 2023 (2022: 1.029). Die Zivilbevölkerung hingegen meldete Vorfälle aus 26 Ländern Europas.

Die Sonderbeauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung bei der OSZE, die Theologieprofessorin Regina Polak (Wien), erklärte: „Antichristliche Hassverbrechen senden eine Botschaft der Ausgrenzung an die Opfer und ihre Gemeinschaften sowie an die Gesellschaft als Ganzes. Wir können auch in Europa eine Zunahme von Diskriminierung und Hassverbrechen gegen Christen beobachten.“

Diskrepanz zwischen den Berichten

Zu der geringeren Zahl der OSZE in Bezug auf antichristliche Hassverbrechen erklärte die Geschäftsführerin von OIDAC Europa, Anja Hoffmann (Wien): „Da Frankreich und einige andere Länder mit hohen Zahlen keine Statistiken an die OSZE übermitteln, sind die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher als die OSZE-Daten vermuten lassen.“

Auch die OIDAC gehe davon aus, dass es 2023 über die von ihr registrierten 2.444 antichristlichen Hassverbrechen hinaus eine hohe Dunkelziffer gegeben habe. 

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