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Bekenntnisbewegung: Gott ist nicht „queer”

22.07.2023

Die Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium" vertritt christlich konservative Werte. Logo: keinanderesevangelium.de
Die Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium" vertritt christlich konservative Werte. Logo: keinanderesevangelium.de

Sachsenheim (IDEA) – Die Aussage „Gott ist queer” von Pastor Quinton Ceasar (Wiesmoor/Ostfriesland) in der Abschlusspredigt des Deutschen Evangelischen Kirchentags am 11. Juni in Nürnberg sorgt weiter für heftige Auseinandersetzungen.

Jetzt meldet sich die theologisch konservative Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ mit heftiger Kritik an der badischen Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) zu Wort.

Sie hat die Pforzheimer Dekanin Christiane Quincke verteidigt, die diese Aussage auf dem ersten „Christopher Street Day“ in Pforzheim als richtig bezeichnet hatte.

Daraufhin forderte der Bekenntniskreis Baden (BKB) am 17. Juli eine öffentliche Klarstellung von der Landesbischöfin und dem Landeskirchenrat.

In einer Stellungnahme erklärte daraufhin Springhart, die Aussage „Gott ist queer“ sei im Zusammenhang der Stellungnahme der Dekanin zu verstehen, „die sich klar gegen die Diskriminierung queerer Menschen im Raum der Kirche stellt.“ Die Aussage habe nicht auf „eine Neuformulierung der Gotteslehre“ gezielt. Man könne diskutieren, ob der Satz „Gott ist queer“ glücklich gewählt sei, keinesfalls handele es sich aber um Irrlehre, denn die Aussage weise darauf hin, „dass Gott stets größer ist als die Vorstellungen, die wir uns von ihm machen“, heißt es in der landeskirchlichen Stellungnahme.

Bekenntnisbewegung: „Gott ist Gott“

Hingegen sieht die Bekenntnisbewegung die Aussage als Irrlehre an. Der Satz unterwerfe das Bild Gottes „dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen“, wie es die Barmer Theologische Erklärung von 1934 in Abwehr der damaligen Zeitgeist-Theologie formuliert habe, heißt es in einer Stellungnahme der Bekenntnisbewegung, die der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA vorliegt.

„Queer“ stehe „für alle sexuellen Orientierungen und Praktiken, die nicht aus dem in der Schöpfung offenbarten Willen des Schöpfers erwachsen, sondern aus dem Willen des von Gott emanzipierten autonomen Menschen“. Der Satz weise Gott eine oder gar viele sexuelle Identitäten zu.

Die Bekenntnisbewegung: „Und damit ist er mit Sicherheit häretisch. Denn Gott ist kein Mensch. Gott ist nicht Mann und nicht Frau. Gott ist nicht hetero- und nicht homo- und nicht sonstwie-sexuell. Gott ist Gott.“

Die 1966 gegründete Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“ wendet sich gegen eine Verfälschung der biblischen Botschaft in der evangelischen Kirche. Vorsitzender ist Pfarrer Johannes Frey (Sachsenheim bei Ludwigsburg).

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