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Bayerische Metzger sauer auf den Kirchentag

10.06.2023

Fleisch zum Frühstück auf dem Kirchentag? Fehlanzeige! Symbolfoto: unsplash.com
Fleisch zum Frühstück auf dem Kirchentag? Fehlanzeige! Symbolfoto: unsplash.com

Nürnberg (IDEA) – Bayerische Metzger haben scharfe Kritik daran geübt, dass es beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg in den Gemeinschaftsquartieren erstmals nur veganes oder vegetarisches Frühstück gibt. Aus Protest boykottierten die Fleischer am 10. Juni den Handwerker-Gottesdienst bei dem Protestantentreffen in Nürnberg.

Der Kirchentag hatte die Entscheidung für das Veggie-Frühstück mit dem Klimaschutz begründet. Der Landesinnungsmeister beim Metzgerhandwerk Bayern, Konrad Ammon, bezeichnete die Entscheidung als nicht nachvollziehbar und nicht hinnehmbar. „Mit welcher Berechtigung schreiben die Kirchentagsveranstalter vor, was die Besucher essen sollen?“, fragte er gegenüber „Bild“. Stattdessen werde hier „an falscher Stelle und auf erzieherische Art und Weise missioniert“. Ammon: „Wir fühlen uns als Berufsstand ausgegrenzt.“

Kritik an ideologisch getriebener Kirche

Weiter sagte er: „Eine ideologisch getriebene Kirchengemeinschaft hat mit Christentum nichts mehr zu tun.“ Es sei nicht akzeptabel, dass die evangelische Kirche Vorgaben und Vorhaben der jetzigen Bundesregierung übernehme.

Ammon warf dem Kirchentag ferner eine Doppelmoral vor: „Fleisch und konventionell erzeugte Lebensmittel verbieten, aber Schnaps und Tabak an den Verkaufsständen anbieten und verkaufen ist in Ordnung?“

Der Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Thomas Förster, unterstützt die Kritik: „Die Metzger haben völlig recht. Selbsternannte Retter versinken in ihrem Glauben, die Menschheit vor allem schützen zu wollen.“ Bei Ernährung und Lebensqualität brauchten die Bürger keine Bevormundung. Förster ist Chef von „Bratwurst Röslein“, dem nach eigenen Angaben größten Bratwurstrestaurant der Welt.

Eine Kirchentagssprecherin sagte zu der Kritik laut „Bild“: „Nur Teilnehmer, die im Gemeinschaftsquartier angemeldet sind, werden vom Kirchentag verpflegt und auch nur mit Frühstück. Den Rest des Tages steht es ihnen vollkommen frei, ob sie Verpflegungsstände des Kirchentags annehmen oder die regionale Gastronomie nutzen wollen.“

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