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Offener Brief: Parzany kritisiert Allianz-Vorsitzenden Diener

16.12.2015

„Warum relativiert der Gnadauer Präses öffentlich evangelikale Positionen?" Das fragt einer der bekanntesten Pfarrer Deutschlands, der frühere ProChrist-Hauptredner Ulrich Parzany. Foto: SCM/Haenssler
„Warum relativiert der Gnadauer Präses öffentlich evangelikale Positionen?" Das fragt einer der bekanntesten Pfarrer Deutschlands, der frühere ProChrist-Hauptredner Ulrich Parzany. Foto: SCM/Haenssler

Kassel (idea) – Kritik an Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, zur evangelikalen Bewegung in Deutschland hat einer der bekanntesten Pfarrer Deutschlands, der frühere ProChrist-Hauptredner Ulrich Parzany (beide Kassel), geübt. In einem Offenen Brief äußerte er sein Unverständnis darüber, dass Diener die Evangelikalen immer wieder öffentlich kritisiere und Positionen relativiere, „die wir doch gemeinsam vertreten“. Diener, der im Hauptamt Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften) ist, hatte Evangelikale bzw. Pietisten in der Online-Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“ am 14. Dezember dazu aufgefordert, selbstkritischer zu sein. Seiner Meinung zufolge debattieren sie zu oft über das Thema Homosexualität. Er sehe auf der einen Seite für die in fast allen evangelischen Landeskirchen praktizierten Segnungs- oder Trauungsgottesdienste keine Anhaltspunkte in der Bibel. Auf der anderen Seite habe er aber auch gelernt anzuerkennen, dass „Menschen bei dieser Frage die Bibel anders lesen“, so Diener. Von daher erkenne er auch homosexuelle Geistliche an.

Vorwurf: Diener liefert die Bibel der Beliebigkeit subjektiver Sichten aus

Parzany schreibt dazu: „Die Bibel wurde schon immer von anderen auch anders verstanden.“ Das sei eine Banalität: „Was soll die Berufung auf die Heilige Schrift, wenn Du sie der Beliebigkeit subjektiver Sichten auslieferst? Ich dachte immer, die Gemeinschaftsbewegung und die freien Werke wären deshalb in der Kirche, dass sie dort gegen Irrlehre und Gleichgültigkeit die Wahrheit der Heiligen Schrift bekennen und leben.“ Es überrasche ihn, so Parzany, dass Diener so rasch nach seiner Wahl in den Rat der EKD „öffentlich die eigenen Leute wegen ihrer angeblichen Abschottung“ kritisiere und die EKD-Linie lobe: „Geht es wirklich nur um verschiedene Frömmigkeitsformen, in denen wir jeweils sozialisiert wurden? Sind es nicht doch theologische Wahrheitsfragen, um die gerungen werden muss?“ Die Evangelische Nachrichtenagentur idea hat Präses Diener um eine Stellungnahme gebeten.Den Offenen Brief von Ulrich Parzany können Sie hier nachlesen.

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