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Wie der christliche Glaube im Umgang mit Schmerzen hilft
15.03.2016

Wetzlar (idea) – Der christliche Glaube kann eine Hilfe im Umgang mit chronischen Schmerzen sein. Davon ist der Pharmazeut Prof. Peter Imming (Halle/Saale) überzeugt. Neben der Suche nach medizinischer Hilfe empfehle er Betroffenen auch, sich im Gebet an Gott zu wenden, sagte Imming in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Er verwies auf Erfahrungen des Psalmisten David im Alten Testament, der sich allein fühle und an Gott wende: „Einsame Menschen spüren Schmerzen stärker. Dank Gott war David nicht mehr einsam.“ Auch die Gemeinschaft mit anderen sei hilfreich für Patienten: „Wo Menschen – die Gemeinde, Familie – für einen sorgen, kann man seine Schmerzen teilen. Schon das Mitteilen wirkt häufig entlastend.“
Der Schmerz ist ein Durchgangsstadium
Imming erinnert auch an die Person des Hiob im Alten Testament, der trotz Leidens an seinem Glauben festhält. So bekam er Geschwüre, ohne dass er erkennen konnte, warum Gott das zuließ. Auch moderne Schmerzmittel hätten Hiobs Leiden nicht verschwinden lassen können, so der Forscher. Zwar könne man Schmerzen vorübergehend betäuben – mit Narkotika, Alkohol oder Drogen –, aber das seien alles keine Problemlöser. Trost erfahre Hiob von Gott und könne sagen: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben“ (19,25). Dazu Imming: „Aus diesem Wissen können wir Hoffnung schöpfen.“ Der Schmerz werde dadurch nicht unbedingt geringer, aber er bekomme eine Zukunftsperspektive. Er „ist nicht das Ende, sondern ein Durchgangsstadium“. Das Buch Hiob helfe, mit Lebensschmerz fertig zu werden. Im Blick auf Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi sagte der Pharmazeut: „Das Licht am Ende des Tunnels ist Gottes Sohn, der auch schon durch den Tunnel ging. Ich vertraue der biblischen Aussage, dass Gott Krankheit, Schmerz und Tod eines Tages wegnehmen wird.“
„Schmerzen erinnern uns daran, dass wir sterblich sind“
Imming zufolge wird Schmerz heute als etwas Sinnloses betrachtet. Aber er sei ein Signal: „Es zwingt uns zum Innehalten. Schmerzen erinnern uns daran, dass wir sterblich sind.“ Der Mensch solle sich mit der Frage beschäftigen, „was nach dem Tod geschieht“. Sterben und Tod seien in den vergangenen Jahrzehnten tabuisiert oder im allabendlichen Krimi zelebriert worden. Das ändere sich gerade, etwa durch die Ausbreitung der Hospizbewegung. In Deutschland leiden etwa 16 Millionen Menschen unter andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen.
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