Taizé-Prior mahnt Kirchen zur Einheit und Erneuerung

Frankfurt am Main (IDEA) – Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé (Frankreich), Bruder Alois Löser, hat die Kirchen zur Einheit und Erneuerung aufgerufen. „Auf keinen Fall dürfen wir uns mit dem Skandal unserer Spaltungen abfinden“, sagte der Katholik in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst des 3. Ökumenischen Kirchentages an Christi Himmelfahrt (13. Mai) in Frankfurt am Main.

Die Feier fand aufgrund der Corona-Pandemie auf dem Dach eines Parkhauses ohne Besucher statt. Sie wurde im Fernsehen und Internet übertragen. Wie der Prior weiter sagte, können die Kirchen „noch nicht alle Glaubensschätze miteinander teilen. Aber Christus ist nicht geteilt. Er ist unsere Einheit.“Bruder Alois forderte gleichzeitig einen neuen Aufbruch in den Kirchen. Dazu sei eine „tiefe geistliche Erneuerung“ erforderlich.

Die Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg (Karlsruhe), sagte im Gottesdienst: „Gott ist da, wo Menschen hinschauen, einander Trost schenken und Not lindern.“ Die Kollekte wurde erbeten für den Verein „Frauenrecht ist Menschenrecht“. Er leistet Nothilfe für Frauen in der Armutsprostitution.

Der Ökumenische Kirchentag findet digital und dezentral bis zum 16. Mai statt. Geplant sind rund 100 Veranstaltungen, die aus Frankfurt gesendet werden. Begleitet wird das Treffen von rund 300 Aktionen und Gottesdiensten in ganz Deutschland.

Der Ökumenische Kirchentag wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Die ersten beiden Treffen gab es 2003 in Berlin und 2010 in München.