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Schließung des Frankfurter Bibelhauses ist abgewendet

27.11.2020

Der kommissarische Museumsleiter, Pfarrer Veit Dinkelaker, begrüßte die neue Regelung. Foto: Bibelhaus Erlebnis Museum
Der kommissarische Museumsleiter, Pfarrer Veit Dinkelaker, begrüßte die neue Regelung. Foto: Bibelhaus Erlebnis Museum

Darmstadt/Frankfurt am Main (idea) – Eine drohende Schließung des „Bibelhaus Erlebnis Museums“ am Mainufer in Frankfurt am Main ist abgewendet. Die online tagende Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beschloss am 27. November, die jährlichen Zuschüsse in Höhe von über 616.000 Euro bis Ende 2024 beizubehalten.

Sie stellt zugleich eine weitere Hilfe von maximal 300.000 Euro jährlich ab 2025 in Aussicht. Voraussetzung sei aber, dass sich das Haus auf die „bibelpädagogische Arbeit“ konzentriere und bis dahin ein tragfähiges Finanzkonzept finde.

Im Vorfeld der Synode war bekannt- geworden, dass die Kirche ihren Zuschuss Ende 2024 einstellen wollte, was nach Angaben der Museumsleitung dann zur Schließung der Einrichtung geführt hätte. Die Synode fällte die Entscheidung mit 105 Ja-Stimmen, bei drei Neinstimmen und zwei Enthaltungen.

Begrenzter Zuschuss über 2025 hinaus denkbar

Nach einer Debatte hatte Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) für die Kirchenleitung den Vorschlag eingebracht, den Zeitraum bis 2024 zu einer finanziellen und konzeptionellen Neuausrichtung zu nutzen. Sollte dies gelingen, „könnte dann über eine neue Form der Bezuschussung verhandelt werden“.

In der Einbringungsrede betonte die theologische Dezernentin der EKHN, Melanie Beiner (Darmstadt), die hohe Qualität des Bibelhauses. Es habe sich zu einem wichtigen „Kultur-Ort biblisch-theologischer Bildung der EKHN im besten Sinne“ entwickelt. Allerdings sei es in der gegenwärtigen Form nicht länger finanzierbar.

Breites Bündnis gesucht

Der kommissarische Museumsleiter, Pfarrer Veit Dinkelaker, und der Kaufmännische Vorstand, Silvia Meier, begrüßten die neue Regelung: „Wir freuen uns über diese Perspektive trotz aller Sparzwänge der Kirche.“

Die Frankfurter Bibelgesellschaft als Trägerin werde die Zeit bis Ende 2024 nutzen, nach weiteren Partnern in Stadt, Land, Öffentlichkeit, Stiftungen und Privatwirtschaft zu suchen: „Wir laden alle Interessierten ein, uns dabei zu unterstützen.“

Das Bibelhaus wurde 2003 in einer ehemaligen Kirche am Frankfurter Museumsufer eröffnet. Es hat einen Jahresetat von rund einer Million Euro. Zuletzt wurden jährlich über 25.000 Besucher – darunter viele Schulklassen – gezählt. Es gilt damit als das am besten besuchte Bibelmuseum in Deutschland.

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