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Petition von ERF Medien: 3.476 wünschen sich eine neue Streitkultur

01.05.2020

Mit Bezug auf die Zahl der Unterzeichner sagte die Leiterin Kommunikation/Communities, Katharina Heiser, dass sich ab Mitte März das allgemeine Medien- und Gesellschaftsinteresse nahezu ausschließlich auf Covid-19 konzentriert habe. Screenshot: erf.de
Mit Bezug auf die Zahl der Unterzeichner sagte die Leiterin Kommunikation/Communities, Katharina Heiser, dass sich ab Mitte März das allgemeine Medien- und Gesellschaftsinteresse nahezu ausschließlich auf Covid-19 konzentriert habe. Screenshot: erf.de

Wetzlar (idea) – Auf geringes Interesse ist eine Online-Petition zum Thema „Streitkultur“ gestoßen, die ERF Medien (Wetzlar) am 1. März gestartet hat und die am 30. April zu Ende ging. 3.476 Unterstützer haben die Petition unterschrieben, mit der sie sich im Sinne einer Selbstverpflichtung für eine neue Streitkultur einsetzen. Als Sammelziel hatte ERF Medien 20.000 angegeben. Zur Begründung für die Kampagne, deren Herzstück die Petition war, hieß es Anfang März in einer Pressemitteilung des Werkes: „Wir beobachten: Etwas ist ausgerastet in unserer Gesellschaft.“ So beschimpften sich Nutzer in den sozialen Netzwerken, Sanitäter würden im Einsatz angegangen und gesellschaftlich engagierte Bürger eingeschüchtert. An dieser Entwicklung hätten auch Christen einen Anteil. Jesus Christus habe aber die Liebe untereinander zum Erkennungsmerkmal seiner Nachfolger erklärt. Auch bei Meinungsverschiedenheiten in gesellschaftspolitischen oder weltanschaulichen Fragen habe niemand das Recht, anderen Menschen die Würde zu nehmen oder den Glauben abzusprechen, erklärte der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, Jörg Dechert, zum Start der Kampagne in der Pressemitteilung.

ERF Medien: Mit der Resonanz auf das Thema „Streitkultur“ zufrieden

Die Leiterin Kommunikation/Communities, Katharina Heiser, teilte nun auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit, man sei grundsätzlich mit der Resonanz auf das Thema „Streitkultur“ zufrieden: „Insbesondere die Diskussionen in den von uns betriebenen sozialen Medienkanälen haben gezeigt, dass das Thema absolut ,dran‘ ist – gerade auch in christlichen Kreisen.“ Viele Rückmeldungen hätten ergeben, „dass Menschen Rechthaberei und persönliche Abwertung in ihren Gemeinden und zwischen Vertretern theologischer Positionen satt haben“. Man habe mit der Initiative einen „gesellschaftlichen Diskurs“ befeuern wollen. Zudem zähle für ERF Medien bei dem Thema vor allem der persönliche Austausch in den sozialen Netzwerken.

Der „Corona-Effekt“ hat alles andere überlagert

Mit Bezug auf die Zahl der Unterzeichner sagte Heiser, dass sich ab Mitte März das allgemeine Medien- und Gesellschaftsinteresse nahezu ausschließlich auf Covid-19 konzentriert habe: „Dieser ,Corona-Effekt‘ ist eine Einflussgröße, die alles andere bis heute überlagert.“ Knapp 3.500 Unterzeichner innerhalb weniger Wochen sei vergleichbar mit bisherigen Kampagnen im Umfeld der beteiligten Werke, Freikirchen und Verbände.

Wer die Kampagne unterstützt hat

Unterstützer der Kampagne waren unter anderen der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink (Bad Blankenburg/München), der Präses der pietistischen Dachorganisation Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, Michael Diener (Kassel), der Geschäftsführer der SCM Verlagsgruppe und Vorsitzende des Gemeindenetzwerks Willow Creek Deutschland, Ulrich Eggers (Cuxhaven), der Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Christoph Stiba (Wustermark bei Berlin), der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), Pastor Johannes Justus (Hannover), und der Vorsitzende des württembergischen Gemeinschaftsverbands „Die Apis“, Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen). ERF Medien wurde 1959 als Evangeliums-Rundfunk (ERF) gegründet. Das Werk beschäftigt rund 180 Mitarbeiter und hat ein Jahresbudget von 13 Millionen Euro. Es erreicht eigenen Angaben zufolge jeden Monat zwischen 1,5 und 2 Millionen Menschen.

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