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Menschenrechte

Nigeria: Mehr als 300 Schülerinnen von Bewaffneten entführt

27.02.2021

In Nigeria kommt es immer wieder zu Entführungen. Foto: pixabay.com
In Nigeria kommt es immer wieder zu Entführungen. Foto: pixabay.com

Jangebe (IDEA) – Im nigerianischen Jangebe (Bundesstaat Zamfara) sind 317 Schülerinnen entführt worden. Dem britischen Sender BBC zufolge stürmten mehr als 100 bislang noch unbekannte Bewaffnete am 26. Februar um ein Uhr morgens die staatliche Mädchenschule.

Über die genauen Umstände gehen die Angaben auseinander. So berichtete ein Lehrer der nigerianischen Nachrichtenseite „Punch“, dass die Angreifer teilweise die Kleidung von Sicherheitsbehörden getragen hätten und mit Pick-ups und Motorrädern gekommen seien. Gegenüber BBC sagten Augenzeugen hingegen, dass die Entführer zu Fuß gekommen seien.

Die Männer hätten das Schultor durchbrochen und auf den Sicherheitsmann geschossen. Danach seien sie in die Wohnheime eingedrungen und hätten die Mädchen mit dem Hinweis geweckt, dass es Zeit sei, zu beten. Anschließend seien sie in den Wald gebracht worden. Dabei hätten die Entführer in die Luft geschossen. Polizeiangaben zufolge wurden Polizisten und Soldaten nach Jangebe geschickt, um die entführten Mädchen zu suchen.

In Nigeria kommt es immer wieder zu Entführungen durch kriminelle Banden oder radikal-islamistische Gruppierungen, um Lösegeld zu erpressen. Zuletzt hatten Unbekannte bei einem nächtlichen Angriff auf ein Internat im nördlichen Bundesstaat Niger 42 Menschen entführt, darunter 27 Studenten. Ihr Aufenthalt ist bislang noch unbekannt.

Im Dezember 2020 hatten Anhänger der Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) mehr als 300 Jungen in der Stadt Kankara (Bundesstaat Katsina) entführt. Die Entführer ließen die Schüler nach Verhandlungen frei.

2018 hatte die Terrormiliz 110 Schülerinnen bei einem Überfall auf eine Mädchenschule in Dapchi (Bundesstaat Yobe) verschleppt. Einige Mitschülerinnen wurden getötet, 101 Mädchen ließen die Entführer einen Monat später wieder frei. Die Christin Leah Sharibu ist die Einzige, die noch gefangen gehalten wird. Sie hatte sich geweigert, zum Islam überzutreten.

Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.

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