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Nepal: Pastor wegen Heilungsgebets gegen Corona inhaftiert

01.07.2020

Pastor Keshab Acharya. Screenshot: YouTube
Pastor Keshab Acharya. Screenshot: YouTube

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Juli“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Nepal inhaftierten Pastor Keshab Acharya (Pokhara/Provinz Gandaki) benannt. Sie rufen dazu auf, sich für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. Weil er ein Heilungsgebet gegen das Coronavirus im Internet veröffentlichte, sitzt der 32-Jährige seit dem 23. März hinter Gittern. Das Gebet lautet: „Mit der Macht des Herrschers dieser Schöpfung rüge ich Dich. Mit der Macht im Namen unseres Herrn Jesus Christus, geh fort und stirb, Corona!“ Die Polizei warf ihm zunächst „Irreführung der Öffentlichkeit“ vor. Der Internetprediger habe in den Sozialen Medien Falschinformationen über das Virus verbreitet. Drei Männer und eine Frau von der Polizei klingelten abends an seiner Tür, gaben sich als Christen aus und baten um ein gemeinsames Gebet. Als der Pastor sie in die Wohnung hereingelassen hatte, nahmen sie den Vater von zwei kleinen Kindern vor den Augen seiner Familie fest. Vor seiner Inhaftierung hatte der Pastor Beschimpfungen und Morddrohungen durch Anrufer erhalten. Am 8. April sollte er zunächst auf Kaution freigelassen werden. Als er das Gefängnis verlassen wollte, wurde er erneut festgesetzt. Nun lautete der Vorwurf, er habe religiöse Gefühle verletzt und missioniert. Am 13. Mai wurde Pastor Acharya in ein anderes Gefängnis im Distrikt Dolpa verlegt, der als abgelegenste Region des Landes gilt. Sie grenzt an das Autonome Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Das Distriktgericht ordnete zwischenzeitlich ausdrücklich an, ihn nicht gegen Kaution freizulassen. Bis 2006 war der Hinduismus in Nepal Staatsreligion. In seiner aktuellen Verfassung jedoch erklärt sich das Land zwischen Indien und China zu einem säkularen Staat. Wie in Indien ist aber ein Religionswechsel gesetzlich verboten. Damit soll vor allem eine Abkehr vom Hinduismus verhindert werden. Von den rund 28 Millionen Einwohnern des Himalaya-Staates sind etwa 80 Prozent Hindus, zwölf Prozent Buddhisten und jeweils vier Prozent Christen und Muslime.

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