Menschenrechte
Malaysia: Christen dürfen wieder „Allah“ für Gott sagen
13.03.2021
Kuala Lumpur (IDEA) – In Malaysia dürfen Christen wieder das Wort „Allah“ für Gott verwenden. Das hat der Oberste Gerichtshof des südostasiatischen Landes entschieden, wie der katholische Pressedienst Ucanews berichtete. Das Gericht kippte mit seinem Urteil vom 10. März ein entsprechendes staatliches Verbot. Eine Christin hatte geklagt.
Das Verbot war von einer Koalition unter Führung der malaiisch-islamischen Partei UMNO eingeführt worden. Die Koalition wurde 2018 abgewählt. Das Verbot war auf Druck islamistischer Gruppen erfolgt. Radikale muslimische Geistliche hatten argumentiert, die Verwendung des arabischen Wortes „Allah“ sei ausschließlich das Recht der Muslime. Die Nutzung des Begriffs durch Christen könne zu Verwirrung und Unruhen führen.
Richter Nor Bee Ariffin vom Obersten Gerichtshof erklärte jetzt, das Verbot stehe im Widerspruch zum verfassungsmäßigen Recht auf Religionsfreiheit: „Religiöse Freiheit ist auch in Zeiten der Bedrohung der öffentlichen Ordnung absolut geschützt.“ Vor allem Christen malaiischer Herkunft nutzen das Wort „Allah“ für Gott.
Die Evangelische Kirche von Borneo kämpft seit Jahren dafür, den Begriff „Allah“ zu verwenden. In Malaysia sind etwa 60 Prozent der 32 Millionen Einwohner Muslime. Christen bilden mit etwa 13 Prozent die drittgrößte religiöse Gruppe nach den Buddhisten (19 Prozent).
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