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Iran: Langjährige Haftstrafe und Peitschenhiebe für einen Christen

01.03.2019

Der iranische Christ Saheb Fadaei. Foto: Privat
Der iranische Christ Saheb Fadaei. Foto: Privat

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats März“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) den Christen Saheb Fadaei aus der nordiranischen Stadt Rascht benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 38-jährigen ehemaligen Muslim mit Hilfe von Appellen einzusetzen und für ihn zu beten. Am 13. Mai 2016 war Fadaei wegen des Verdachts eines Vergehens gegen die nationale Sicherheit während einer Versammlung der Hauskirche „Kirche des Iran“ festgenommen und mehrere Wochen eingesperrt worden, bevor er zunächst gegen Kautionszahlung von knapp 30.000 Euro freikam. Nach einer Anhörung im Juni 2017 wurde der Vater einer elfjährigen Tochter zusammen mit dem bekannten Pastor Youcef Nadarkhani und zwei weiteren Konvertiten dann zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Das Revolutionsgericht hielt ihm vor, dass er die Gründung von Hauskirchen unterstützt und für ein „zionistisches Christentum“ geworben habe. Eine Verurteilung zu 80 Peitschenhieben wegen Verstoßes gegen das Alkoholverbot, weil er im Gottesdienst Abendmahlswein getrunken hatte, wurde bereits im Oktober 2016 bekannt.

Trotz Drohungen: Fadaei sprach weiter über seinen Glauben

Angehörige der Revolutionsgarden drohten Fadaei mit der Festnahme, wenn er weiter über seinen Glauben spreche. Davon ließ er sich nicht abschrecken: Im Mai vorigen Jahres bestätigte eine höhere Instanz das Hafturteil. Am Abend des 24. Juli holten ihn Sicherheitskräfte zu Hause ab und brachten ihn ins berüchtigte Evin-Gefängnis. Im Herbst kam noch eine weitere Verurteilung zu 18 Monaten Gefängnis sowie zwei Jahren Exil an der Grenze zu Afghanistan wegen „Propaganda gegen das Regime“ hinzu. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Rohani die sofortige Freilassung des Christen zu fordern. 95 Prozent der über 80 Millionen Einwohner des Irans gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Die Zahl der Christen liegt Schätzungen zufolge bei 360.000.

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