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GGE Nord: Am Präsenzgottesdienst festhalten

02.02.2021

Die GGE Nord ruft zu Präsenzgottesdiensten aus Nächstenliebe auf. Foto
Die GGE Nord ruft zu Präsenzgottesdiensten aus Nächstenliebe auf. Foto

Hamburg (IDEA) – Aus seelsorgerlichen Gründen und aufgrund des Liebesgebots sollten Christen an Präsenzgottesdiensten festhalten. Diese Ansicht äußert der Vorsitzende der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE) Nord innerhalb der Evangelische Kirche, Jochen Weise, in einem Impulspapier zur Corona-Krise. Weise hat den Text in Absprache mit dem evangelikalen Theologen und Pfarrer Werner Neuer (Schallbach bei Lörrach) verfasst.

Darin heißt es, dass der gemeinsame Gottesdienst „der Mittelpunkt des Christseins“ sei. Wenn er aufgegeben werde, „stehen wir in der Gefahr, uns und unseren Glauben zu verlieren“. Der Gottesdienst, der „Empfang von Gottes Wort“ und des Abendmahls sowie das gemeinsame Singen als Antwort der Gemeinde „sind gnädiges Angebot und zugleich Auftrag Gottes an die Gemeinde, dieses umzusetzen als Dienst für den Menschen. In Treue zum Herrn und zu unserem Auftrag als Leiter müssen wir daher standhaft bleiben und jedem, der zum Altar und zum Gottesdienst gehen möchte, diese Möglichkeit bieten.“

Gemeinschaft stärkt das Immunsystem

Man wisse, „dass Gemeinschaft das Immunsystem und die Widerstandskraft stärkt und dass christliche Gemeinschaft das Gute im Sinne Gottes in uns fördert und uns mehr wie Jesus sein lässt“. Somit dienten Christen mit den Präsenzgottesdiensten einander wie Pflegepersonal und Ärzte den Menschen. Sie seien sich bewusst, dass dieser Dienst Gefahren mit sich bringe. „Dabei hat die christliche Gemeinde ein ganzheitliches Bild vom Menschen. Für sie ist der Mensch mehr als ein Körper und die Gesundheit nicht das höchste Ziel.“ Auch verfolgte Christen begäben sich schließlich für den Glauben in Gefahr.

Präsenzgottesdienste sind notwendig

Natürlich könne man die Situation in Deutschland nicht mit der von Ländern gleichsetzen, in denen es Verfolgung gebe. Aber „dem, der es braucht“, müsse „die Möglichkeit zum Gottesdienst gegeben“ werden. „Wir Leiter könnten den verfolgten Christen nicht mehr in die Augen schauen, wenn wir durch den Verzicht auf den Gottesdienst, das Glaubenszeugnis der Gemeinschaft und ihr Recht auf gottesdienstliche Versammlung für unnötig erklären würden. Wir würden die, die sich verbotenerweise und trotz Bedrohung in Wäldern und Verstecken treffen“, um Stärkung durch Gemeinschaft zu erfahren und dabei „ihr Leben und das ihrer Familien aufs Spiel setzen, für verantwortungslos, töricht und lieblos erklären“.

Deshalb halte man den Präsenzgottesdienst für notwendig, könne aber verstehen, „wenn man aufgrund eigener Überlegungen diesen meidet“. Es komme hierbei darauf an, „die unterschiedlichen Entscheidungen in Liebe mit zu tragen“. Das „Tun“ der einen solle nicht zum „Verwerfungsurteil“ über das „Lassen“ anderer führen.

Die GGE repräsentiert die Anfang der 60er Jahre entstandene charismatische Bewegung in den evangelischen Landeskirchen. 1979 konstituierte sie sich unter der Leitung des Hamburger Pfarrers Wolfram Kopfermann (1938–2018) als Verein. Etwa 10.000 Christen in Deutschland zählen sich zu den Freunden der GGE.

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