Frei-/Kirchen
Erstmals Politiker der Linkspartei in die EKD-Synode berufen
27.03.2021
Hannover (idea) – Der Rat der EKD hat erstmals einen Politiker der Partei „Die Linke“ in die EKD-Synode berufen: den Bundestagsabgeordneten Friedrich Straetmanns (Bielefeld). Der 59-jährige Richter am Sozialgericht ist auch Justiziar seiner Fraktion. Er bezeichnet sich als evangelisch-lutherisch und demokratischen Sozialisten. Straetmanns hält „den Kapitalismus nicht für das Ende der Geschichte“.
Der Rat der EKD berief weitere Politiker in die Synode: die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, die Parlamentarische Staatssekretärin Kerstin Griese (SPD) und den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Sie waren bereits bisher Mitglieder des Kirchenparlaments.
Neu berufen wurde der bisherige hessische FDP-Landesvorsitzende Stefan Ruppert (Oberursel), Arbeitsdirektor im Vorstand des Unternehmens B. Braun Melsungen AG. Von AfD und CSU wurden keine Politiker berufen.
28 Berufungen: Vom Brigadegeneral bis zum Notfallsanitäter
Unter den insgesamt 28 Berufenen sind laut Mitteilung der EKD-Pressestelle in Hannover ferner unter anderen Theologieprofessoren, Studenten, ein Juraprofessor, ein Topmanager, ein Journalist, ein Notfallsanitäter und ein Brigadegeneral. Acht Personen sind Jungsynodale, die auf Vorschlag von Jugendverbänden und Studierendengemeinden nominiert wurden.
Die EKD-Synode hatte im November 2019 beschlossen, dass mindestens 20 von 128 Synodalen zu Beginn ihrer Amtszeit zwischen 18 und 26 Jahren alt sein müssen. Weitere 100 Synodale werden durch die Kirchenparlamente der 20 Landeskirchen gewählt.
Die erste verbundene Tagung der neu formierten EKD-Synode, der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) wird vom 6. bis 8. Mai digital stattfinden.
Dabei wird die EKD Synode auch über die Nachfolge der scheidenden Präses Irmgard Schwaetzer (Berlin) entscheiden. Die 78-Jährige amtiert seit November 2013.
EKD-Ratsvorsitzender ist seit November 2014 der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München). Er hat angekündigt, im Herbst nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.
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