Detlef Krause: Christen sind Fundamentalisten

Stuttgart (IDEA) – Weil Jesus ihr Fundament ist, sind Christen Fundamentalisten. Diese Ansicht vertritt der Vorsitzende des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes (SV/Stuttgart), Detlef Krause, in der aktuellen Ausgabe der SV-Nachrichten.

„Wenn unter Fundamentalist verstanden wird, dass jemand einer vorgegebenen Lehre anhängt, sie für ihn die exklusive Wahrheit ist, die er wenn nötig gewaltsam – verbal oder anderweitig – anderen gegenüber durchsetzt, dann sollten wir keine Fundamentalisten sein.“ Nicht alle Fundamentalisten seien jedoch „radikale Fanatiker und Bombenleger“. Darunter könnten auch einfach Menschen verstanden werden, die „ein Fundament im Leben haben“.

Das Fundament sei das tragende Element eines Gebäudes. Wer am Fundament spare, zahle später einen hohen Preis dafür. Das Fundament der „Kirche und eines jeden Christen“ sei Jesus Christus. „Christen denken nicht fundamentalistisch, aber fundamental. Sie gehen den Dingen auf den Grund.“ Deshalb entschieden sie nicht nur „pragmatisch aus der Situation heraus“, sondern betrachteten „ihr Leben, die Gesellschaft und anstehende Entscheidungen“ nicht nur vor dem Hintergrund einer „momentanen Nützlichkeit“.

Schließlich gebe es hinter den „sichtbaren Dingen“ der Welt eine „unsichtbare Wirklichkeit.“ Die Christen könnten es sich angesichts dramatisch einbrechender Mitgliederzahlen der großen Kirchen nicht leisten, sich „weiter zu zersplittern“. Es sei dringend notwendig, „dass wir unser gemeinsames Fundament und die tragenden Wände entdecken und uns nicht an den Zwischenwänden im Gebäude aufhalten.“

Der 1910 gegründete Süddeutsche Gemeinschaftsverband ist einer der drei Trägerverbände der Liebenzeller Mission. Zu ihm gehören aktuell über 4.000 eingetragene Mitglieder in über 130 Gemeinschaften in Württemberg und Bayern. An den wöchentlichen Aktivitäten seiner Gemeinschaften nehmen etwa 8.000 Menschen teil.