Glaube
Der „Porno-Goliath“ lässt sich mit Gottes Hilfe besiegen
17.04.2020
Wetzlar (idea) – Der „Porno-Goliath“ lässt sich mit Gottes Hilfe besiegen. Davon ist der Vorstandsvorsitzende des Vereins „Free Indeed“ (Tatsächlich frei), Jeremy Hammond (Augsburg), überzeugt. Der Verein hilft, frei von Pornografie-Abhängigkeit zu werden. Angeboten werden Onlinekurse, Veranstaltungen und Kleingruppen. Hammond zufolge denken viele Männer, dass sie gegen ihre Pornosucht keine Chance haben. Das stimme aber nicht, betonte er in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Es lohne sich, gegen die Versuchung zu kämpfen. Der 41-Jährige berichtete von seiner eigenen Abhängigkeit, die mehr als 20 Jahre angedauert habe. Sein Pornokonsum habe sich immer mehr gesteigert und er habe sich wie ferngesteuert gefühlt. Es habe jedoch einen Moment gegeben, in dem Gott klar zu ihm gesprochen habe. Ihm sei deutlich geworden: „Wenn ich so weiter mache wie bisher, werde ich alles verlieren: meine Ehe, meine Familie und meinen Job.“ Angesprochen habe ihn besonders ein Vers aus dem Johannesevangelium (8,36): „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ Mit einer wöchentlichen Selbsthilfegruppe, einem englischsprachigen Onlinekurs sowie durch tägliche Rechenschaft gegenüber einem Freund habe er die Sucht hinter sich lassen können.
Es gab mehrere Rückschläge
Allerdings habe es mehrere Rückschläge gegeben und etwa anderthalb Jahre gedauert, bis er wirklich frei geworden sei. Heute wolle er mit Onlinekursen wie „Generation David“ anderen Männern helfen, dass ihnen das ebenfalls gelingt. In einer Umfrage unter Teilnehmern haben ihm zufolge 80 von 200 Männern (40 Prozent) danach angegeben, keine Pornos mehr zu schauen. Zwar sei diese Zahl nur eine Momentaufnahme, da die Möglichkeit von Rückfällen bestehe. Dennoch sei es ein sehr gutes Ergebnis. In der Suchttherapie sei eine Erfolgsrate von fünf bis sechs Prozent üblich. Der Grund des Erfolgs liege in der starken Betonung des Wortes Gottes und dem damit verbundenen Wirken des Heiligen Geistes, so Hammond.
Was Pornosucht für die Ehepartnerin bedeutet
Jeremy Hammonds Ehefrau Inka (38) erzählte in dem idea-Interview, wie sie mit der Pornosucht ihres Mannes umgegangen ist. Diese habe sie in ihrer Würde verletzt. Als sie davon erfuhr, sei es für sie schwer gewesen, wieder Berührungen zuzulassen. Zugleich habe sie sich mit anderen Frauen verglichen und den Fehler bei sich gesucht: „Bin ich nicht gut genug? Bin ich nicht schön genug?“ Die ersten Jahre der Ehe seien ihr daraufhin wie eine große Lüge vorgekommen. Es sei Gottes Gnade zu verdanken, dass ihre Ehe gehalten habe. Sie selbst sei nicht in Bitterkeit oder bei Schuldzuweisungen stehen geblieben, sondern habe gelernt zu vergeben. Hammond: „Ich empfehle, Gott in die eigene Ehe hereinzulassen.“ Dann könne Heilung geschehen: „Unsere Ehe ist heute schöner als je zuvor.“ Das Ehepaar hat vier Kinder und ist Mitglied der Arche Augsburg, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört.Lesen Sie auch das ausführliche Interview mit Jeremy und Inka Hammond.
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