Frei-/Kirchen
Corona-Krise: Sollen Missionare im Einsatzland bleiben oder gehen?
07.05.2020
Korntal (idea) – Angesichts der Corona-Pandemie stehen viele Missionare vor der Frage, ob sie im Einsatzland bleiben oder zurückkehren sollen. Nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) kann es darauf keine Standardantwort geben. „Bleiben kann geistlich sein – gehen auch“, heißt es in einem Papier des größten deutschen Missionsdachverbandes in Deutschland zur Corona-Krise. In fast allen Einsatzländern seien Corona-Fälle aufgetreten. Die Versorgungslage sei vielerorts ungewiss, weshalb es Evakuierungen nach Europa gebe. In einzelnen Ländern werde angesichts der Pandemie in Sozialen Medien Stimmung gemacht gegen Ausländer. Manche Leiter einheimischer Gemeinden und Kirchen rieten Missionaren deshalb zur Rückkehr in ihre Heimatländer: „Denn in einigen Ländern besteht die Sorge, dass einheimische Gemeinden ihre Missionare nicht schützen können, sollte die Stimmung in der Bevölkerung gegen sie kippen.“ Dazu erläuterte der AEM-Vorsitzende, Missionsdirektor Dieter Trefz (Wüstenrot bei Heilbronn), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Wir raten unseren Missionaren, ihre Entscheidung für sich und ihre Familien gut abzuwägen. Sie stehen in einem Spagat zwischen Sicherheit einerseits und Verantwortungsbewusstsein und den betreuten Menschen andererseits.“
Von Gottes Wort und Geist leiten lassen
Wie es in dem Papier weiter heißt, geht es darum, sich von Gottes Wort und Geist leiten zu lassen. Der AEM-Vorstand: „Gerade in außergewöhnlichen Herausforderungen stehen wir mit unseren Missionaren zusammen vor unserem Gott und bitten ihn, uns seinen Willen und seine Wege erkennen und gehen zu lassen.“ Wie schon zu biblischen Zeiten gebe es dazu keine Standardantworten. Für manche Missionare heiße das zu gehen und für andere zu bleiben. Die 107 Mitgliedswerke der AEM mit Sitz in Korntal bei Stuttgart beschäftigen 4.827 Mitarbeiter. Rund 4.000 von ihnen sind im Ausland tätig, davon über die Hälfte in Afrika, Asien und Südamerika.
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