Menschenrechte
Corona: Geimpfte Heimbewohner leiden weiter unter Isolation
24.02.2021
Bonn (IDEA) – Bewohner von Altenheimen bleiben meist weiter isoliert, auch wenn sie vollen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten haben. Das beklagt der Pflegeschutzbund BIVA (Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen). Er führte eine Online-Umfrage durch, an der sich rund 1.500 Personen beteiligten, meist Angehörige und Freunde von Heimbewohnern sowie Mitarbeiter von Einrichtungen.
Die Erhebung ergab, das bei 80 Prozent der Bewohner, die bereits vollständig geimpft sind, die Besuchsbeschränkungen nicht aufgehoben wurden. Zehn Prozent der Befragten erklärten, dass die Maßnahmen sogar noch verschärft wurden.
BIVA: Ergebnis ist „erschütternd“
Der Vorsitzende des Pflegeschutzbundes, Manfred Stegger (Bonn), nennt das Ergebnis „erschütternd“. Es weise auf die Schwerfälligkeit der verantwortlichen Behörden und die Verunsicherung der Einrichtungen hin. Die Bundesländer müssten umgehend handeln, damit die Menschen in Alten- und Pflegeheimen nicht länger unter Isolation leiden, fordert Stegger.
Der Deutsche Ethikrat hatte Anfang Februar gefordert, die in Heimen geltenden Beschränkungen von Besuchs- und Kontaktmöglichkeiten für Bewohner aufzuheben, sobald sie geimpft wurden. Doch die Bundesländer hätten es bisher versäumt, die Schutzverordnungen für Heime in diesem Sinne anzupassen, so BIVA.
Der Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 die Interessen von Personen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der Bund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich.
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