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Menschenrechte

Christliche Konvertiten können Glauben oft nur geheim ausüben

09.12.2020

Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin. Foto: IGFM
Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin. Foto: IGFM

Frankfurt am Main (idea) – Menschen, die den Islam verlassen und Christen werden, können in vielen muslimisch geprägten Ländern nur unter Angst und im Geheimen ihren Glauben ausüben. Das erklärte der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt am Main), in einer digitalen Pressekonferenz zur Vorstellung der Jahrbücher 2020 „Religionsfreiheit“ und „Verfolgung und Diskriminierung von Christen“ am 9. Dezember. Anlass ist der „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember.

Iran: Noch strengere antichristliche Gesetze

Ihm zufolge gibt es etwa im Iran zahlreiche Übergriffe auf christliche Konvertiten sowie auf Baha’i, Sufis sowie Religionslose. Die dortigen antichristlichen Gesetze sind laut IGFM noch strenger geworden. So seien der Druck der Bibel sowie Gottesdienste in persischer Sprache verboten und einige Kirchen geschlossen worden. Zwar seien Christen rechtlich anerkannt, dennoch verfolgten die Sicherheitsdienste zum Christentum übergetretene Muslime stark. Konvertiten würden wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Verbreitung des Christentums“ zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. In Pakistan gebe es Hunderte Fälle von entführten christlichen und hinduistischen Mädchen, die anschließend gezwungen werden, zum Islam überzutreten.

Verfolgung auch in kommunistischen Staaten

Im kommunistisch regierten China sei keine Besserung in Sicht. Uiguren, Christen sowie Mitglieder der Falun-Gong-Bewegung müssten mit Gefängnis und Folter sowie Zwangsarbeit und Umerziehung rechnen. Glaubensfreiheit sei ein fundamentales Menschenrecht, das viele Regime mit Füßen treten, so Lessenthin.

In Kuba gibt es laut IGFM Schikanen gegen evangelikale Gemeinden. So seien Mitglieder einer Gemeinde in Las Tunas bedroht, eingeschüchtert und ihre Kirche mit Steinen beworfen worden. In Santiago de Cuba sei ein Grundstück durch staatlich beauftragte Abbrucharbeiter geräumt worden. Die abgerissene Kirche habe über zehn Jahre als Versammlungsort einer Pfingstgemeinde gedient. Gemeindemitglieder, die gegen die Zerstörung protestierten, seien für mehrere Stunden festgenommen worden.

Indien: Muslime für Verbreitung des Coronavirus verantwortlich gemacht

Die IGFM verwies ferner auf Übergriffe gegen Muslime im hinduistisch dominierten Indien. So gäben Behörden ihnen die Schuld an der Verbreitung des Coronavirus. Infolgedessen seien muslimische Männer, die Nahrungsmittel an Arme verteilten, mit Kricketschlägern angegriffen worden. Andere Muslime seien verprügelt und aus ihren Vierteln vertrieben worden. Im Bundesstaat Punjab sei über Lautsprecher an Sikh-Tempeln dazu aufgefordert worden, keine Milch von muslimischen Bauern zu kaufen, da diese mit dem Coronavirus infiziert sei.

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