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Bundesliga-Neustart: Geteiltes Echo in christlichen Kreisen

07.05.2020

In der zweiten Maihälfte darf die Bundesliga wieder starten. Foto: pixabay.com
In der zweiten Maihälfte darf die Bundesliga wieder starten. Foto: pixabay.com

Darmstadt/Altenkirchen/Aachen (idea) – Zum geplanten Neustart der Fußballbundesliga gibt es in christlichen Kreisen unterschiedliche Reaktionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben am 6. Mai die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der zweiten Mai-Hälfte genehmigt. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte daraufhin angekündigt, den Spielbetrieb Mitte Mai wieder aufzunehmen. Geplant ist unter anderem, dass die Partien als sogenannte „Geisterspiele“ ohne Publikum ausgetragen werden. Außerdem sollen die beteiligten Fußballprofis regelmäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet werden. Der Sportbeauftragte der EKD, Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt), sieht den Wiederanpfiff zurückhaltend. Er erklärte auf der Internetseite der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: „Auch wenn in der öffentlichen Debatte um die Corona-Pandemie manchmal ein anderer Eindruck erweckt wird: Jede Lockerung ist zurzeit immer noch mit einem Risiko verbunden.“ Das gelte für Gottesdienste ebenso wie für die Fußballbundesliga. Alles stehe und falle damit, ob die angekündigten Schutzmaßnahmen auch wirklich eingehalten würden. Darüber hinaus sei die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nur vertretbar, „wenn notwendige Kontrollen der Teams nicht Ressourcen binden, die an anderer Stelle dringend benötigt werden, etwa bei Untersuchungen von medizinischem Personal“. Außerdem forderte Jung, die Erfahrungen aus der Bundesliga müssten genutzt werden, „um daraus weitere Lockerungen für andere Sportarten und vor allem den Breitensport zu konzipieren“.

SRS: Die Bundesliga ist ein großer Wirtschaftsbereich

Der Leiter der christlichen Sportorganisation SRS (früher: Sportler ruft Sportler), Hans-Günter Schmidts (Altenkirchen/Westerwald), erklärte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die 1. und 2. Fußballbundesliga seien im Unterschied zu Amateurfußball und anderen Sportarten ein großer Wirtschaftsbereich. Von ihm seien insgesamt rund 60.000 Arbeitsplätze abhängig. Deshalb sei es verantwortungsbewusst, zu überlegen, wie diese Arbeitsplätze gesichert werden könnten. Bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs müsse vor allem die Gesundheit der Spieler, Trainer und Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen. Der Berater christlicher Fußballprofis, David Kadel (Aachen), sagte gegenüber idea, die Wiederaufnahme des Bundesligabetriebs sei auch sinnvoll, um ein Gegengewicht zu den vielen Negativmeldungen zu schaffen, die zurzeit die Medien überschwemmten. „Die Menschen brauchen etwas, das ihnen Mut macht und worauf sie sich freuen können“, so Kadel. Für Fußballfans könne das die Bundesliga sein.

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