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Beim Cricket verhaftet: Christ soll Mohammed beleidigt haben

01.05.2020

Der pakistanische Christ Sunny Waqas wurde beim Cricket verhaftet. Symbolfoto: pixabay.com
Der pakistanische Christ Sunny Waqas wurde beim Cricket verhaftet. Symbolfoto: pixabay.com

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats Mai 2020“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den pakistanischen Christen Sunny Waqas benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 20-jährigen Studenten einzusetzen und für ihn zu beten. Er studiert Gesundheitswissenschaften in Bahawalnagar (Provinz Punjab). In seiner Freizeit spielt er gern Cricket, ein in Pakistan beliebtes Schlagballspiel. Waqas wurde am 29. Juni 2019 verhaftet, als er hinter dem Haus eines Freundes seinem Sport frönte. Einige Tage zuvor hatte es einen Streit mit Mitspielern gegeben, darunter auch mit Bilal Ahmad, einem Nachbarn. Wie sich später herausstellte, hatte der Muslim daraufhin Waqas angezeigt, weil dieser den islamischen Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Dies ist dem Strafrechtsparagrafen 295 C zufolge ein schweres Delikt, das mit dem Tode bestraft wird. Der junge Christ habe Flugblätter mit blasphemischen Inhalten in einer Tasche mit sich geführt, behauptete Ahmad gegenüber den Ermittlern. Waqas gilt in seinem Umfeld hingegen als rücksichtsvoll im Umgang mit Andersgläubigen. Die IGFM vermutet, dass es sich bei der Anzeige um Rache infolge einer persönlichen Kränkung handelt. Die Blasphemiegesetze in Pakistan werden immer wieder in privaten Streitigkeiten missbraucht, um gegen missliebige Personen vorzugehen. Besonders betroffen sind Angehörige religiöser Minderheiten, vor allem Christen. Die IGFM und idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Arif Alvi für Waqas einzusetzen. Das Staatsoberhaupt solle alles in seiner Macht Stehende tun, damit sich das zuständige Gericht zügig mit dem Fall befassen und den Studenten freisprechen kann. Von den über 216 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus.

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