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Menschenrechte

Bedford-Strohm: Weitere Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen

31.07.2020

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit dem CDU-Politiker Friedrich Merz. Screenshot: ZDF
Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit dem CDU-Politiker Friedrich Merz. Screenshot: ZDF

München (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), hat sich für eine weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus den Lagern auf den griechischen Inseln ausgesprochen. Er äußerte sich im Gespräch mit dem CDU-Politiker Friedrich Merz in der ZDF-Sendung „Dunja Hayali“ (30. Juli). In Deutschland sei zuletzt lange über die Aufnahme von 84 und zuvor 47 Flüchtlingskindern diskutiert worden, während sich 16.000 Menschen allein auf der griechischen Insel Lesbos in einem Flüchtlingslager befänden: „Das hat doch nichts mehr mit den christlichen Wurzeln Europas zu tun.“ Natürlich wünsche er sich ein einheitliches Vorgehen der EU-Staaten, so Bedford-Strohm. Doch wenn einige Länder die Aufnahme von Flüchtlingen ablehnten, könne man nicht wieder länger warten, bis Einheit bestehe. Nun müssten, ebenso wie der Verteilung von aus Seenot geretteten Flüchtlingen, alle willigen Staaten handeln, die bereit seien, Empathie, Mitgefühl und Nächstenliebe zu zeigen: „Wir lassen uns jetzt auch nicht mehr abspeisen damit, dass man warten muss, bis die anderen Staaten endlich dabei sind.“ Jedes einzelne Leben zähle.

Merz: Wir müssen uns hier keine Vorwürfe machen, dass wir nicht genug tun

Merz – er bewirbt sich als einer von drei Kandidaten um den CDU-Vorsitz – sprach sich für ein abgestimmtes, europäisches Vorgehen aus. Er betonte, dass Deutschland 2015 und 2016 insgesamt über eine Million Flüchtlinge aufgenommen habe: „Ich glaube, wir müssen uns hier keine Vorwürfe machen, dass wir nicht genug für Flüchtlinge tun.“ Deren Ankunft sei aber auch mit vielen Problemen verbunden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe zurecht gesagt, dass sich das nicht wiederholen dürfe. Es gehe immer auch um die Frage, wie man die Ankommenden integrieren könne.

Integrationsprobleme weiter eskalieren lassen?

Merz berichtete von einem Gespräch mit zwei Grundschullehrerinnen. Diese hätten ihm berichtet, dass sie das Problem mit den Kindern aus der Türkei und den muslimischen Familien nicht mehr gelöst kriegten. Die Sechs- bis Zehnjährigen seien völlig disziplinlos und respektlos gegenüber Frauen: „Sollen wir dieses Problem noch weiter eskalieren lassen?“. Er verwies auf die jüngsten Krawalle in Stuttgart und Frankfurt.Der Staat müsse auch eine Gesamtverantwortung dafür übernehmen, was sich dann alles langfristig aus der Ankunft von Flüchtlingen ergebe, betonte Merz. Bedford-Strohm erwiderte, dass diese Dinge natürlich angegangen werden müssten. Es sei eine Selbstverständlichkeit, dass die Regeln für alle gelten. Zudem sei die Kriminalitätsrate zuletzt um 2,1 Prozent gesunken. Die Angst, dass diese durch den Zuzug steigen werde, habe sich somit nicht bewahrheitet.

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