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Malawi: Pfingstkirchlicher Pastor ist neuer Präsident

29.06.2020

Der Vorsitzende der Malawischen Kongresspartei (MCP) und neue Präsident des Landes, Lazarus Chakwera. Foto: picture-alliance/The Associated Press
Der Vorsitzende der Malawischen Kongresspartei (MCP) und neue Präsident des Landes, Lazarus Chakwera. Foto: picture-alliance/The Associated Press

Lilongwe (idea) – Im südostafrikanischen Malawi ist ein pfingstkirchlicher Pastor neuer Präsident des Landes. Am 28. Juni legte der Vorsitzende der Malawischen Kongresspartei (MCP), Lazarus Chakwera (65), den Amtseid ab, nachdem er bei den Wahlen am 23. Juni fast 59 Prozent der Stimmen gewonnen hatte. Er löste damit den seit 2014 regierenden Präsidenten Peter Mutharika (80) ab, der fast 40 Prozent der Stimmen erhielt. Bei der ursprünglichen Präsidentschaftswahl im Mai 2019 war Chakwera zunächst unterlegen. Wegen Unregelmäßigkeiten erklärte das Verfassungsgericht die Abstimmung jedoch für ungültig und ordnete Neuwahlen an. Daraufhin kam es monatelang zu massiven Unruhen im Land. Chakwera stammt Medienberichten zufolge aus einer armen Bauernfamilie nahe der Hauptstadt Lilongwe. Er studierte in Malawi und Südafrika Theologie und promovierte in den USA. Von 1983 bis 2000 lehrte er an der Theologischen Hochschule des Pfingstbundes „Assemblies of God“ (Versammlungen Gottes) in Lilongwe und leitete die Einrichtung ab 1996. Seit 1989 war Chakwera außerdem Leiter des Bundes in Malawi und legte dieses Amt im Mai 2013 nieder, um sich der Politik zu widmen. Der Sieg des Theologen gilt als historisch: Zum ersten Mal in Afrika gewann damit ein Oppositionskandidat die von einem Gericht angeordnete Neuwahl. Es ist nicht der erste Versuch Chakweras, das Präsidentschaftsamt zu erlangen. Bereits 2014 und 2019 trat er als Kandidat an, unterlag jedoch. Wie der Hörfunksender „Deutsche Welle“ (Bonn) berichtet, hatte er nach beiden Niederlagen seine Landsleute zum Frieden aufgerufen und dazu, den Wahlausgang anzuerkennen. Bei seiner Antrittsrede am Sonntag betonte er: „Meine Regierung wird die Korruption bekämpfen und den Traum der Gründerväter unserer Nation neu beleben, aus Malawi eine friedliche, wohlhabende Nation zu machen.“ Malawi zählt zu den ärmsten Staaten der Welt. Mehr als die Hälfte der rund 21 Millionen Einwohner lebt laut Weltbank unter der Armutsgrenze. Schätzungen zufolge sind etwa 77 Prozent Christen und 14 Prozent Muslime.

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