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EMOK: Hagia Sophia wird zum Zeichen der Konfrontation

17.07.2020

Die im 6. Jahrhundert erbaute Hagia Sophia galt einst als die bedeutendste Kirche in der orthodoxen Welt. Foto: pixabay.com
Die im 6. Jahrhundert erbaute Hagia Sophia galt einst als die bedeutendste Kirche in der orthodoxen Welt. Foto: pixabay.com

Hannover (idea) – Die Evangelische Mittelost-Kommission (EMOK) der EKD hat die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee kritisiert. Die vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan angeordnete Maßnahme sei ein rückwärtsgewandter Schritt, der den christlich-islamischen Beziehungen weltweit großen Schaden zufüge, heißt es in einer am 17. Juli in Hannover veröffentlichten Stellungnahme. Die im 6. Jahrhundert erbaute Hagia Sophia galt einst als die bedeutendste Kirche in der orthodoxen Welt. Nach der Eroberung Konstantinopels durch Truppen des Osmanischen Reiches diente sie ab 1453 als Moschee. 1934 wurde sie in ein Museum umgewidmet. Ab dem 24. Juli werden dort laut Erdogan wieder muslimische Gebete abgehalten. Nach den Worten des EMOK-Vorsitzenden, Bischof i.R. Markus Dröge (Berlin), galt die Hagia Sophia bisher als Symbol des friedlichen Zusammenlebens. Bei einer Umwandlung in eine Moschee werde sie zu einem Zeichen der Konfrontation gemacht. „Mit den Christen des Nahen Ostens stellen wir uns deshalb entschieden gegen diese Anordnung“, so Dröge. Die EMOK appelliert ferner an die demokratisch gesonnene türkische Zivilgesellschaft sowie Akteure im interreligiösen Dialog, sich für den Schutz religiöser und ethnischer Minderheiten einzusetzen. Die EMOK in der EKD ist ein Zusammenschluss von Kirchen, Missionswerken, Hilfswerken und christlichen Organisationen mit Beziehungen zum Mittleren Osten. Anliegen ist nach eigenen Angaben der Fortbestand und das Wachstum der Kirchen in der Region.

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