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Nordkorea: Gebet als „Aufruf zum Umsturz“

01.10.2013

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats Oktober“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Nordkorea inhaftierten Christen Kenneth Bae benannt und zu seiner Unterstützung aufgerufen. Der 45-jährige US-Bürger wurde am 30. April vom obersten nordkoreanischen Gerichtshof zu 15 Jahren Zwangsarbeit wegen „Aufrufs zum Umsturz“ verurteilt. Dem gebürtigen Südkoreaner, der in der Volksrepublik China ein Touristikunternehmen leitete, wird vorgeworfen, seine Reisen für evangelistische Aktivitäten genutzt und für eine politische Wende in Nordkorea gebetet zu haben. Das deutet das kommunistische Regime als „Aufruf zum Umsturz“. Nach Angaben der Schwester von Bae, Terri Chung, ist der 45-Jährige zu krank, um arbeiten zu können. Er leidet an Diabetes sowie Herz- und Lebererkrankungen. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an Regierungschef Kim Jong-un die sofortige Freilassung Baes zu fordern. Die Volksrepublik hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der unter anderem Religionsfreiheit garantiert. Das 24 Millionen Einwohner zählenden Nordkorea gilt als Land mit der schärfsten Christenverfolgung. Menschenrechtler schätzen, dass mindestens 30.000 Christen in Straflagern gefangen gehalten werden. Dennoch wachse die christliche Gemeinde. Etwa 100.000 Christen versammelten sich im Untergrund. Die Herrscherfamilie lässt sich in einem beispiellosen Personenkult verherrlichen. Der Staatsgründer Kim Il-sung (1912-1994) wird als gottähnlich verehrt. Christen werden als vermeintliche Bedrohung dieses Systems massiv bekämpft. Bereits der Besitz einer Bibel kann zur Hinrichtung führen. Die IGFM macht derzeit mit einer Kampagne in ganz Deutschland auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Über 150.000 Nordkoreaner litten in Gefangenenlagern unter Hunger, Folter und Ausbeutung. Die Volksrepublik China solle das Regime nicht länger schützen und keine weiteren Nordkorea-Flüchtlinge abschieben.

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