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Glaube

„Vergebung bedeutet nicht mehr nachtragen“

30.09.2019

Der Vorsitzende des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Hartmut Schmid. Foto: A. Frank
Der Vorsitzende des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Hartmut Schmid. Foto: A. Frank

Mosbach (idea) – Echter Friede kann nur durch den Friedefürsten Jesus Christus entstehen. Das sagte der Vorsitzende des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Hartmut Schmid (Holzgerlingen bei Stuttgart), im badischen Mosbach. Er sprach vor den über 300 Gästen bei den Missions- und Evangelisationstagen der Kirchlichen Gemeinschaft der Evangelisch-Lutherischen Deutschen aus Russland. Sie standen unter dem Motto „Suche Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34,15). In seiner Rede nahm Schmid Bezug darauf und betonte, dass beim Blick auf die Weltpolitik und im Alltag deutlich werde, dass überall eine Sehnsucht nach Frieden herrsche. Leider brächen immer wieder neue Konflikte auf: „Wenn wir nur auf uns schauen, dann müssen wir zugestehen: Friede ist eine Utopie“, so Schmid. In seiner Predigt am folgenden Tag führte er weiter aus, dass die Wiederherstellung des Friedens zwischen Gott und dem Menschen Gott seinen Sohn gekostet habe. Letztendlich sei jeder Christ herausgefordert, zum Frieden beizutragen. Dabei sei die Aufforderung Jesu, sich zu versöhnen, klar und radikal formuliert: „Vergebung bedeutet nicht mehr nachtragen. So handelt Gott auch mit uns.“

Versöhnung ist möglich

Als sichtbares Zeichen der Versöhnung besprachen Propst Andrey Dzhamgarov (Saratow/Russland) und Pfarrer Oleg Schewtschenko (Odessa/Ukraine) gemeinsam, welche Projekte dem Frieden zwischen ihren beiden Ländern dienen könnten. Beide waren sich einig, dass die Kirchliche Gemeinschaft dabei eine wichtige verbindende Funktion einnehme. David Jarsetz, der früher für die Liebenzeller Mission in Papua-Neuguinea tätig war, berichtete, wie er in den Elendsvierteln von Port Moresby habe zusehen müssen, wie die Kinder und Jugendlichen darunter gelitten hätten, keinen Frieden zu haben. Er führte aus, dass allein der „Kreuzes-Weg“ zu echtem Frieden führe: „Gott stellt einen einseitig ausgefertigten und universal gültigen Friedensvertrag aus. Der aktiv Handelnde im Versöhnungsgeschehen ist er dabei selbst.“ Die Kirchliche Gemeinschaft der Evangelisch-Lutherischen Deutschen aus Russland mit Sitz in Bad Sooden-Allendorf wurde im Jahr 1947 gegründet und will nach eigenen Angaben „ein Zuhause für alle evangelisch-lutherischen Christen sein, denen die persönliche Nachfolge Jesu wichtig ist und die geistliche Einheit im Sinne des Evangeliums leben wollen“. Die Missions- und Evangelisationstage finden alle zwei Jahre statt.

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