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Präses Diener: Für Klimaschutz einsetzen

05.06.2020

Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Michael Diener. Foto: idea/kairospress
Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Michael Diener. Foto: idea/kairospress

Kassel (idea) – Zum Einsatz für den Klimaschutz hat der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener (Kassel), ermuntert. Wie er in der Zeitschrift der pietistischen Dachorganisation schreibt, begegnet ihm immer mal wieder das Argument, dass nach biblischer Aussage diese Welt doch durch Gott gelenkt, erhalten und zerstört werde. Da alles nach Gottes Wille geschehe, sei menschliches Tun unerheblich. Anstatt „unsere Ressourcen“ mit Klimarettung zu verbringen, ginge es darum, Menschen aus der Verdammnis zu retten. Dazu Diener: „Mir ist völlig schleierhaft, wie man eine derartig fatalistische und jegliche uns von dem Schöpfer der Welt übertragene Weltverantwortung leugnende Sicht auf biblischem Boden vertreten kann. Haushalter der guten Schöpfung Gottes sind wir doch nicht durch Nichtstun, sondern durch gehorsamen Einsatz für das ‚Bebauen und Bewahren‘ des uns Anvertrauten.“ Wer Heil als Gemeinschaft mit Gott gegen Wohl als Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse ausspiele, habe von der ganzheitlichen Sicht des jüdisch-christlichen Glaubens „aber auch gar nichts verstanden“. Wenn der Kohlendioxid-Anstieg irdisches und menschliches Leben bedrohe, „ist es unsere Pflicht, dem entgegenzustehen“.

Diener: Ich befasse mich seit vielen Jahren mit Klimafragen

Pfarrer Diener – er ist auch EKD-Ratsmitglied – schreibt einleitend in seinem Beitrag, er sei kein Naturwissenschaftler und „schon gar kein Klimaforscher“. Aber er sei wissenschaftlich interessiert und geschult und befasse sich seit vielen Jahren mit Klimafragen: „Das lässt sich fast nicht vermeiden, wenn man gerne Mitarbeiter einer evangelischen Kirche ist, welche das biblische Wort von der ‚Bewahrung der Schöpfung‘ ernst nimmt und deshalb zu verstehen sucht, was heute geschieht.“ Diener hält es für „gesichert“, dass die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre seit der Industrialisierung deutlich angestiegen sei (von 280 ppm „parts per million“ auf über 400 ppm). Für die Auswirkung sei es völlig irrelevant, „dass das Kohlendioxid, welches für die Erderwärmung übereinstimmend verantwortlich ist, dabei nur einen Volumenanteil von 0,04 Prozent in der Atmosphäre hat“. Entscheidend sei, welche Auswirkung die Erhöhung dieses Volumenanteils auf das Gesamtgefüge der Atmosphäre nehme. Natürlich könne man als „Folgenskeptiker“ argumentieren, dass die Verschiebungen durch die Erderwärmung zwar markant, aber menschlich beherrschbar seien. Menschen würden sich anpassen oder in andere Regionen ziehen. Aber, so Diener: „Simulationen zeigen, dass ein ungebremster Anstieg von Kohlendioxid letztlich menschliches Leben auf dieser Erde unmöglich machen wird.“

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