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Menschenrechte

Junge Christdemokraten kritisieren Juso-Beschluss zu Abtreibungen

11.12.2018

Der Antrag der Jusos sieht keine Frist für Abtreibungen vor. Damit wären sie auch im neunten Monat der Schwangerschaft möglich. Foto: unsplash.com
Der Antrag der Jusos sieht keine Frist für Abtreibungen vor. Damit wären sie auch im neunten Monat der Schwangerschaft möglich. Foto: unsplash.com

Nordwalde (idea) – Die jungen Christdemokraten für das Leben (CDL/Nordwalde bei Münster) haben den Beschluss der Jugendorganisation der SPD, Abtreibung bis zum 9. Monat zu legalisieren, scharf kritisiert. „Wer sich für ein vermeintliches Recht auf Abtreibung eines voll ausgewachsenen Babys einsetzt, dem muss klar sein, dass hier ein Mensch getötet wird“, teilte der CDL-Jugendbeauftragte, Benedikt Oyen, am 10. Dezember in einer Stellungnahme mit. Die Jusos hatten auf ihrem Bundeskongress vom 30. November bis zum 2. Dezember in Düsseldorf gefordert, die Paragrafen 218 und 219 im Strafgesetzbuch zu streichen. Der Antrag sieht keine Frist für Abtreibungen vor. Damit wären sie auch im neunten Monat der Schwangerschaft möglich. Laut der CDL-Mitteilung ist es „verstörend“, dass die Jugendorganisation der SPD offenbar keine Hemmungen habe, menschliches Leid in Kauf zu nehmen. „Es drängt sich der Eindruck auf, dass einmal mehr das Selbstbestimmungsrecht der Frau gegen das Lebensrecht des Kindes ausgespielt und diesem gegenüber in inakzeptabler Weise vorgezogen wird.“ Es könne nicht sein, dass Frauen in einem der reichsten Länder der Welt „bei einer ungewollten Schwangerschaft keine andere Möglichkeit als eine Abtreibung sehen“. Staat und Gesellschaft seien gefordert, „eine Willkommenskultur für das Leben zu schaffen und Frauen in Notsituationen mit allen Möglichkeiten“ zu unterstützen. „Daher fordern wir die SPD als Mutterpartei der Jusos auf, sich in aller Deutlichkeit von diesem unglaublichen Beschluss zu distanzieren“, so das Schreiben.

Juso-Delegierte: Grundrechte gelten nicht für „irgendwelche Ungeborenen“

Ferner sehe man Forderungen nach einer Abschaffung von Paragraf 219a StGB, dem Werbeverbot für Abtreibungen, als „absolut kontraproduktiv“ an. CDU und CSU dürften hier keine Kompromisse eingehen, sondern müssten sich „mit aller Kraft dafür einsetzen, die Zahl der Abtreibungen im Land deutlich zu verringern und neben einer umfassenden Beratung auch ein komplexes Hilfsangebot für Frauen im Schwangerschaftskonflikt bereitzustellen“. Dazu gehöre ebenso „eine stärkere Aufklärung über die embryonale Entwicklung im Mutterleib, um den Wert und die Einzigartigkeit des menschlichen Lebens zu verdeutlichen“. Der Juso-Antrag war auf dem Kongress länger diskutiert worden. Sabrina Simmons (Berlin) etwa sagte, die Jusos müssten „für die Lebenden, für die Frauen, für ihre Selbstbestimmung“ eintreten und nicht für „irgendwelche Ungeborenen“: „Die haben einfach vorher kein Recht. Und die Grundrechte, das Menschenrecht gilt zuerst einmal für die Frau und dann für alles andere.“ Die stellvertretende Juso-Vorsitzende Katharina Andres sagte der Tageszeitung „Die Welt“, eine Abtreibung sei „vollkommen legitim“.

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