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Menschenrechte

Evangelische Allianz Gießen wirbt auf Bussen für „Pro Femina“

07.09.2019

In Gießen wird auf Bussen für die überkonfessionelle Beratungsorganisation im Schwangerschaftskonflikt „Pro Femina“ geworben. Foto: Pro Femina Gießen
In Gießen wird auf Bussen für die überkonfessionelle Beratungsorganisation im Schwangerschaftskonflikt „Pro Femina“ geworben. Foto: Pro Femina Gießen

Gießen (idea) – Im mittelhessischen Gießen werben ab sofort drei Linienbusse als rollende Plakatwände für die überkonfessionelle Beratungsorganisation im Schwangerschaftskonflikt „Pro Femina“ (Für die Frau/Heidelberg). Initiator ist die Evangelische Allianz Gießen. Wie deren Leiter, Pastor Torsten Pfrommer, mitteilt, will die Allianz der Diskussion um Abtreibungen und um den Paragrafen 219a, der Werbung für Abtreibungen verbietet, „etwas Positives entgegensetzen“. Ziel sei es, betroffenen Frauen zu helfen, statt zu schweigen oder sie zu verurteilen. Dazu soll das Beratungs- und Hilfsangebot von „Pro Femina“ in Gießen bekanntgemacht werden: „Wir wollen Frauen, die ungewollt schwanger sind, Hoffnung geben.“

Eine Reaktion auf Kristina Hänel

Die Aktion, die bis Februar läuft, ist eine Reaktion auf die Gießener Ärztin Kristina Hänel. Sie war im November 2017 wegen unerlaubter Werbung für Abtreibungen auf der Internetseite ihrer Praxis von dem Amtsgericht Gießen zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt worden. Das Urteil war später vom Landgericht Gießen bestätigt und vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main aufgehoben und zurück an das Landgericht Gießen verwiesen worden. Das Oberlandesgericht begründete die Entscheidung mit der neuen Gesetzeslage. Es lasse sich nicht ausschließen, dass die Änderung des Paragrafen 219a zu einer günstigeren Bewertung für die Ärztin führen könnte. Im Februar dieses Jahres hatte der Deutsche Bundestag entschieden, dass Ärzte, Krankenhäuser und Einrichtungen darüber informieren dürfen, dass sie Abtreibungen durchführen. Immer wieder gab es in jüngster Vergangenheit in Gießen Demonstrationen von Lebensrechtlern gegen Abtreibungen.

Busse zeigen die Kontaktadressen von „Pro Femina“

Die Busse tragen die Aufschrift „Ungewollt schwanger? Hilfe für eine gute Entscheidung“ und verweisen auf Kontaktadressen von „Pro Femina“. Nach Angaben der Gießener Evangelischen Allianz begleitet die Organisation Mütter auch nach der Geburt ihrer Kinder weiter. Diese Arbeit wolle man auch finanziell unterstützen. Deshalb habe man in Gießener Kirchengemeinden – passend zum Paragrafen 219a – 219 Babyfläschchen verteilt, die als Spardosen dienen sollen. Wer Geld gebe, spende damit „für das Leben“.

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