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Menschenrechte

Kommt nach dem Überfluss bald der Mangel?

21.09.2020

Der Generalsekretär des Deutschen Verbandes „Entschieden für Christus“ (EC), Klaus Göttler. Foto: Privat
Der Generalsekretär des Deutschen Verbandes „Entschieden für Christus“ (EC), Klaus Göttler. Foto: Privat

Heidenheim (idea) – Christen in Deutschland haben bisher vor allem „von ihrem Überfluss“ abgegeben. Nun kommt jedoch eine Zeit, in der sie gefragt sein könnten, trotz „Mangels“ etwas zu geben. Das sagte der Generalsekretär des Deutschen Verbandes „Entschieden für Christus“ (EC), Klaus Göttler (Kassel), am 20. September in seiner Predigt auf dem Jahresfest des evangelikalen Kinderwerks Lima in Heidenheim bei Ulm. Aufgrund der Corona-Krise fand es in diesem Jahr nicht mit Besuchern in Heidenheim statt, sondern wurde auf YouTube übertragen. Bisher wurde die Aufzeichnung über 600 mal aufgerufen (Stand: 21. September). Göttler führte weiter aus, dass Deutschland wirtschaftlich bisher sehr erfolgreich gewesen sei. Durch die Corona-Krise sei jedoch zu befürchten, dass zahlreiche Unternehmen Konkurs anmelden und viele Angestellte entlassen werden müssten. Doch gerade dann komme es für Christen darauf an, auch anderen etwas abzugeben, wenn man selbst mit weniger auskommen müsse. Der Unterschied zwischen einer Kollekte und einem Opfer bestehe darin, dass die Kollekte aus dem „Überschuss“ abgegeben werde, das Opfer jedoch wirklich schmerze, weil es „aus der Mitte“ des Lebens genommen werde. Beim Kinderwerk Lima habe man konkrete Menschen in den Einsatzländern vor Augen, die dringend Unterstützung benötigten.

Missionsleiter: Peru besonders betroffen

Der Missionsleiter des Kinderwerks, Pfarrer Imanuel Kögler, verwies auf die dramatische Situation in Peru. Dort gab es bisher über 31.000 Todesfälle durch Covid-19. Schulen und andere Einrichtungen des Kinderwerks Lima sind derzeit geschlossen. Der Unterricht findet über das Internet statt. An besonders Bedürftige in der Hauptstadt Lima hat das Kinderwerk dafür 300 internetfähige Mobiltelefone kostenlos ausgeliehen. Das Werk verteilt dort außerdem Lebensmittelpakete an Familien, da Schulspeisungen derzeit nicht möglich sind. Auf dem Jahresfest stellte sich der neue stellvertretende Missionsleiter des Kinderwerks, Theo Volland, vor. Er hat seinen Dienst Mitte August angetreten. Zuvor war er 27 Jahre lang Pressesprecher des Missions- und Hilfswerks DMG interpersonal (früher: Deutsche Missionsgemeinschaft) in Sinsheim. Es ist geplant, dass Volland sich ein Jahr einarbeitet und dann im September 2021 die Nachfolge Köglers antreten wird, der das Werk seit 19 Jahren leitet. Das 1968 gegründete Kinderwerk Lima unterhält Schulen und Kindertagesstätten in Peru, Paraguay und Burundi (Ostafrika). 550 Mitarbeiter unterrichten und betreuen rund 5.400 Kinder. Aus der Arbeit des Kinderwerkes in Südamerika sind sieben Kirchengemeinden mit 3.000 Mitgliedern hervorgegangen. In Deutschland und der Schweiz arbeiten sieben hauptberufliche Mitarbeiter für das Werk. Es gehört zur Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM).

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