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Menschenrechte

Bluttests: EAK der CSU warnt vor „Abtreibungsautomatismus“

10.08.2018

Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU, der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Foto: www.christian-schmidt.de
Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CSU, der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Foto: www.christian-schmidt.de

Fürth (idea) – Vor einem „Abtreibungsautomatismus“ durch eine einfachere und kostengünstigere vorgeburtliche Diagnostik warnt der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU, der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (Fürth). Es geht dabei um Bluttests zur Früherkennung von Behinderungen ungeborener Kinder und die Frage, ob Krankenkassen diese Leistung bezahlen sollen. Laut Schmidt können solche Tests zwar eine „nicht risikolose Fruchtwasseruntersuchung unnötig machen“, aber auch dazu führen, dass Kinder etwa mit Downsyndrom nicht mehr zur Welt kommen, da eine Abtreibung „nahezu von der Schwangeren“ erwartet werde. Dem Schutz von Kind und Familie würde das „überhaupt nicht gerecht“. Es dürfe nie wieder eine systematische Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung als „unwertes Leben“ geben. Ein „Anwendungsverbot für neue Diagnosemethoden“ sei aber keine Antwort, erklärte Schmidt auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der Politiker möchte deshalb, „dass der Deutsche Bundestag sehr bald und gründlich über das Für und Wider“ solcher vorgeburtlichen Untersuchungen diskutiert.

Den Weg zum „Designerbaby“ verhindern

„Ethische Fragen und die Konsequenzen des Fortschritts der Technik auf solche Konfliktsituationen“ müssten intensiv erörtert werden. Es dürfe nicht dazu kommen, den Weg zum „Designerbaby“ zu öffnen. Zum christlichen Werteverständnis gehöre „gerade die Ehrfurcht vor nicht perfekten Menschen“. Es müsse „ein gesellschaftliches Recht auf Nichtwissen“ geben. Schmidt fordert daher, dass die „werdenden Mütter, die sich entweder schon für das Leben des Kindes entschieden haben oder noch Beratung und Unterstützung brauchen, in dieser sehr schweren Konfliktsituation aktiv und einfühlsam“ begleitet werden. Wege zur „inklusiven Lebensgestaltung auch von Menschen mit Downsyndrom“ müssten geöffnet und verbessert werden. Auch Abgeordnete anderer Parteien fordern dazu eine ethische Grundsatzdiskussion, darunter die frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), der CDU-Gesundheitsexperte Rudolf Henke, die Medizinerin Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen) und der Theologe Pascal Kober (FDP).

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