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Menschenrechte

Sabatina James: In Pakistan werden täglich junge Christinnen verschleppt

20.10.2020

Das Heft „Christenverfolgung heute 2020/21“ hat 60 Seiten und berichtet über die Situation von Christen unter anderem in Nepal, Algerien, Turkmenistan, Burkina Faso, im Sudan, Vietnam und Jemen. Bild: idea/ Grafik
Das Heft „Christenverfolgung heute 2020/21“ hat 60 Seiten und berichtet über die Situation von Christen unter anderem in Nepal, Algerien, Turkmenistan, Burkina Faso, im Sudan, Vietnam und Jemen. Bild: idea/ Grafik

Wetzlar (idea) – Jeden Tag werden in der Islamischen Republik Pakistan christliche Mädchen verschleppt, vergewaltigt oder ermordet. Sie werden Opfer von sexueller Ausbeutung oder Zwangsheirat. Das beklagt die pakistanisch-österreichische Buchautorin und Menschenrechtlerin Sabatina James (37) in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Er ist in einer idea-Sonderausgabe zum Thema „Christenverfolgung heute 2020/21“ erschienen. James schreibt weiter: „Wer arm, christlich und weiblich ist, muss in Pakistan oft die härteste Verfolgung ertragen. Selbst kleine Mädchen werden nicht verschont. James – der Name ist ein Pseudonym – wurde mit 18 Jahren Christin. Ihre muslimische Familie bedrohte sie daraufhin mit dem Tod. Sie gründete 2006 das Hilfswerk „Sabatina“, das zwangsverheirateten und unterdrückten muslimischen Frauen beisteht.

Christenverfolgung ist staatlich akzeptiert

Um zumindest einigen misshandelten christlichen Hausmädchen zu helfen, habe der Verein „Sabatina“ das Schutzhaus „Mary’s Refuge“ (Marias Zuflucht) in der pakistanischen Provinz Punjab eingerichtet, so James. Einige seien gerade einmal acht Jahre alt gewesen, als sie der Gewalt entflohen seien: „In Ländern wie Pakistan, wo die systematische Diskriminierung von Christen kulturell und staatlich akzeptiert und geduldet wird, haben die Verfolgten keinen Nächsten außer uns. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.“

Für verfolgte Christen beten

James ruft vor diesem Hintergrund dazu auf, für die Verfolgten zu beten. Jeder Christ müsse sich die Frage stellen: „Kann ich Gott lieben und gleichzeitig gleichgültig gegenüber denen sein, die für ihn leiden?“Aus ihrer Sicht könnten Christen den Einsatz „für die um Jesu willen Verfolgten nicht an andere delegieren. Nicht jeder kann gleich viel einsetzen, aber jeder kann etwas einsetzen – etwa durch Gebet.“

Warum idea diese Sonderausgabe herausgibt

idea hat für dieses Spezial unter anderem mit 13 Missions- und Hilfswerken zusammengearbeitet. Denn sie sind mit ihren Partnern vor Ort tätig und können einen authentischen Einblick in die Länder bieten. idea-Leiter Matthias Pankau sagt: „Wir bringen diese Sonderveröffentlichung heraus, weil wir den Millionen Christen, die jeden Tag auf der Welt schwer bedrängt werden, eine Stimme geben und auf ihre Not aufmerksam machen wollen. Viele Verfolgte erleben Leid in einem Ausmaß, das wir uns heute in Deutschland oft gar nicht vorstellen können. Wir wollen Wege aufzeigen, wie man auch von Deutschland aus bedrängten Christen beistehen kann.“

Was das Spezial enthält

Das Heft hat 60 Seiten und berichtet über die Situation von Christen unter anderem in Nepal, Algerien, Turkmenistan, Burkina Faso, im Sudan, Vietnam und Jemen. Ferner analysiert der Professor für Religionsfreiheit und Erforschung der Christenverfolgung an der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen, Christof Sauer, welche Studien über die Anzahl verfolgter Christen Auskunft geben, wie vergleichbar die Ansätze und wie aussagekräftig die Ergebnisse sind. Der auf die juristische Begleitung von Flüchtlingen – insbesondere von christlichen Konvertiten – spezialisierte Anwalt Andreas Hantschel (Frankfurt am Main) berichtet in einem idea-Interview darüber, wie Christen in Deutschland von Abschiebung bedrohte Konvertiten unterstützen können. Ferner wird die Bedeutung der Rubrik „Gefangene des Monats“ erläutert, in der idea gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) auf inhaftierte Christen aufmerksam macht.

Susanne und Miriam Geske haben einen Gottesdienst-Vorschlag entwickelt

Susanne und Miriam Geske haben zudem einen Vorschlag dafür entwickelt, das Thema Christenverfolgung im Gottesdienst aufzugreifen – etwa am 8. November 2020. An diesem Tag lädt die Weltweite Evangelische Allianz dazu ein, sich an einem „Gebetstag für verfolgte Christen“ zu beteiligen. Susanne und Miriam Geske sind die Ehefrau bzw. die Tochter des deutschen Sprachwissenschaftlers und Theologen Tilmann Geske. Als er 2007 in der Türkei von drei radikalisierten jungen Muslimen ermordet wurde, blieb seine Frau Susanne mit drei Kindern zurück. Miriam war damals acht Jahre alt. Heute studiert sie Theologie an der FTH Gießen. Exemplare der idea-Sonderausgabe können telefonisch (06441-9150), per E-Mail (aboservice@idea.de) oder über die Internetseite idea.de/christenverfolgung zum Preis von 2,50 Euro (ab zehn Exemplaren 1,80 Euro) bestellt werden.

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