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Menschenrechte

Tausende Teilnehmer beim „Marsch für das Leben“

23.01.2019

Rund 50.000 Bürger nahmen am Marsch für das Leben in Paris teil. Foto: Facebook/En Marche Pour La Vie‎/Marche Pour La Vie 2019
Rund 50.000 Bürger nahmen am Marsch für das Leben in Paris teil. Foto: Facebook/En Marche Pour La Vie‎/Marche Pour La Vie 2019

Paris (idea) – Tausende Bürger haben am 20. Januar in Paris gegen Abtreibung und Sterbehilfe demonstriert. Die Veranstalter des „Marche pour la vie“ (Marsch für das Leben) sprachen von mehr als 50.000 Teilnehmern, von denen 90 Prozent jünger als 35 Jahre alt gewesen seien. Die Polizei meldete 7.400 Demonstranten. Papst Franziskus grüßte die Teilnehmer „herzlich“. Er rief die katholische Kirche zum Einsatz für den Lebensschutz auf. Sie dürfe „nie müde werden, Anwalt des Lebens zu sein“. Franziskus äußerte die „feste Überzeugung, dass man alles Übel, das in der Welt geschieht“ auf „die Verachtung des Lebens“ zurückführen könne. Die Grußbotschaft des Papstes verlas der apostolische Nuntius in Frankreich, Luigi Ventura. Darüber hinaus unterstützten 21 französische Bischöfe den Marsch.

Umstrittener Gesetzesvorschlag

Die Veranstalter führten die große Beteiligung auf die Diskussion über einen aktuellen Gesetzesvorschlag zurück. In Frankreich wird derzeit debattiert, ob eine Strafe für Internetseiten mit „irreführenden Informationen“ über Abtreibung eingeführt werden soll. Wer im Internet falsche oder schockierende Darstellungen veröffentlicht, um Abtreibungen zu verhindern, dem drohen künftig bis zu zwei Jahre Haft oder hohe Geldstrafen. Über den Vorschlag soll am 23. Januar in der Nationalversammlung diskutiert werden. Zudem soll ein Bioethik-Gesetz, das die Pränataldiagnostik, die künstliche Befruchtung sowie die Forschung mit Embryonen regelt, überarbeitet werden. Die Demonstranten forderten außerdem die Rücknahme des 2015 verabschiedeten Gesetzes, das die siebentägige Bedenkzeit zwischen dem ersten Arztbesuch und einer Abtreibung abgeschafft hatte. In Frankreich ist Abtreibung ausdrücklich Frauenrecht. Bei ungewollter Schwangerschaft können Mütter ohne Angabe von Gründen bis zum Ende der 12. Woche abtreiben. Laut Weltgesundheitsorganisation hat das Land mit über 200.000 Abtreibungen pro Jahr eine der höchsten Fallzahlen in Europa. Der „Marsch für das Leben“ fand in Paris seit 2005 zum elften Mal statt.

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